Das
Aravalligebirge ist eine Gebirgskette im Nordwesten Indiens. Es
verläuft über ca. 600 km in Südwest-Nordost Richtung vom Nordrand
des Bundesstaates Gujarat durch ganz Rajasthan bis nach Haryana
(Übergang ins Gangesbecken).
Das extrem zerklüftete Gebirge wird in zwei Untergruppen unterteilt:
im Süden liegen die höheren Sambhar-Sirohi-Berge, im Norden die in
einzelne Berge zersplitterten, flacheren Sambhar-Khetri-Berge.
Entstanden sind die Aravallis, wie auch die ihnen vorgelagerten
anderen kleineren Gebirgszüge, etwa das Hügelland von Mewar, durch
den Aufprall der Dekhanscholle auf die asiatische Festlandplatte,
ein Prozeß, der die Auffaltung des Himalaya in Gang setzte und noch
immer nicht abgeschlossen ist.
Höhentechnisch sind die Aravallis aber keines Falls mit dem Himalaya
zu vergleichen.
Während die Gipfel im Nordosten gerade einmal 600 m erreichen, ist
selbst der Guru Sikhar, die höchste Erhebung nahe der Stadt Mount
Abu, nur 1772m hoch.
Dennoch stellt die Aravallikette eine wichtige Klima- und
Wasserscheide zwischen der Thar Wüste im Westen und den (süd)östlich
gelegenen, fruchtbareren Ebenen Rajasthans dar. Neben ihrer Funktion
als Wasserscheide ist sie dabei auch ein entscheidender Regenfänger
für die von Südost heranziehenden Monsunwolken.
Die südöstlich den Aravallis vorgelagerte Region bietet sich als
buntes Mosaik aus Hügeln, Tafelbergen, Flussniederungen und
unwegsamem Ödland. Wichtigste Flüsse sind hier der Banas, der nahe
Kumbhalgarh entspringt und das Mewar Hügelland entwässert, sowie der
Chambal, der vom Vindhya-Bergland südlich Rajasthans kommt und
seinen Weg nach Norden nimmt, wo er schließlich in die Yamuna
mündet. Südöstlich von Abu Road schließt sich an die Aravallikette
die flache Küstenzone an, die im Norden in die Salzmarsch der Rann
von Kutch übergeht, im Südwesten in die Halbinsel Kathiawar. |