Die
Tradition Bildhauerei in Rajasthan lässt sich bis ins Zeitalter der
Kalibanga-Zivilisation, die etwa vor 4000 Jahren blühte,
zurückverfolgen. Ausgrabungen in verschiedenen Regionen haben eine
Vielzahl von Skulpturen zu Tage gebracht, die zum Großteil der Puranic sowie der Jain-Religion zugeordnet werden können. Eine davon
ist das über einen Meter große Abbild von Yaksh aus der
Pre-Gupta-Ära. Ebenso bedeutsam sind die Funde aus Bairath und
Nagar, wobei insbesondere die Statue des Mahishasurmardini
hervorzuheben ist. Auch aus der Gupta-Periode gibt es einige
interessante Funde; so zählen die Vishnu-, Krishna- und Balarama-Stücke aus Kama und der Goverdhandhari Krishna bei Mandore als
unschätzbare Werke der indischen Bildhauerkunst.
Nach
der Gupta-Periode entwickelten die Bildhauer offensichtlich immer
mehr Finesse. Die Statuen von Bharatpur, Karoli, Mainala, Dabok and
Dholpur, zeigten nunmehr auch Ausdrücke verschiedener Emotionen und
Gemütszustände (auch “Rasas“ genannt).
Die
Statuen in Kiradu werden indes vor allem wegen Ihrer fast schon
portraithaften Darstellung von "Sringar" (Schmuck) und Ihrer
zahlreichen Ornamente geschätzt: Sie verkörpern dabei auf eine
einzigartige Weise nicht nur die Schönheit der äußeren Form sondern
auch des Geistes.
Mit
dem Aufleben des Vallabh Volkes in Rajasthan, wurde der Bildhauerei
nochmals eine neue Richtung gegeben, die sich unter anderem in den
Stücken von Srinathji (Natdwara), Dwarkadeeshji (Kankroli),
Mathureshji (Kota), Govindadevji (Jaipur), Ratnabihariji und Dauji
(Bikaner) manifestiert.
Im
allgemeinen zeichnet sich das bildhauerische Erbe Rajasthans durch
vielseitige Komposition verschiedener Religionen aus. So findet man
Skulpturen die sich dem Buddhismus , Jainismus , ´Shivaismus oder
auch Vaishnav zuordnen lassen und Rajashtan somit zu einem der
wesentlichen kunsthistorischen Zentren Indiens erheben.
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