Die Kulturlandschaft von
Rajasthan (Indien)
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In
bewundernswerter Weise hat sich auch die Bevölkerung
im Laufe der Jahrhunderte den extremen Bedingungen
angepasst. Im ariden Nordwesten nimmt die extensive
Viehwirtschaft breiten Raum ein, wobei nach wie vor
das zweihöckerige Dromedar im Mittelpunkt steht –
ergänzt durch Ziegenhaltung. Sehr früh schon wurden
Bewässerungstechniken entwickelt, die zumindest
punktuell einen intensiven Anbau von Hirse, Erbsen,
Bohnen und Linsen erlauben und damit erst das Leben
am Rande der Wüste ermöglichten. In den trockeneren
Regionen ist die Kolbenhirse (bajra) das
Grundnahrungsmittel der ärmeren Bevölkerung, ergänzt
durch Sorghum (juar) und Sesam. Unter diesen
Bedingungen verwundert es nicht, dass die Künstler
den Brunnen keine geringere Aufmerksamkeit geschenkt
haben als den Tempeln und Palästen und mit dem
Wasser verbundene Riten im Mittelpunkt von
Volksreligion und Brauchtum stehen. Großflächige
Bodennutzung mit Zuckerrohr-und Reisanbau ist vor
allem entlang der mächtigen Ströme wie Tapti und
Narmada sowie im Einzugsgebiet des durch den
Nordwesten Rajasthans verlaufenden Gandhi-Kanals
möglich. |
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