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Rajasthan Rundreisen |
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Architektur in Rajasthan
(Indien) |
Architektur in Rajasthan |
In
Rajasthan entfaltet sich, eine der wohl bemerkenswertesten
Architekturlandschaften Indiens. Hier prallten islamische und
altindische Kulturen aufeinander- die asketische Strenge des Islams
und die Gestaltungsfreude des Hinduismus verbinden sich zu einer
einzigartigen Mischung.
Dementsprechend lässt sich eine große Vielzahl unterschiedlichster
Gebäudearten finden, die im wesentlichen in die Kategorien
“weltlich“ oder “religiös“ eingestuft werden können. Zu den
weltlichen Gebäude gehören alle Bauten , die dem öffentlichen und
bürgerlichen Nutzen dienten, sprich Städte und Dörfer inklusive der
entsprechenden Wohnhäuser, Brunnen, Gärten, Paläste und auch Forts
zur militärischen Verteidigung. Die
Gebäude religiöser Natur lassen sich hingegen in nur drei Sparten
einordnen: Tempel, Moscheen und Gräber.
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Dörfer
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Die Dörfer Rajasthans wurden ihrer natürlichen Topographie
entsprechend geplant. In hügeligen Regionen schmiegen Sie sich
malerisch zwischen die Berggipfel oder zerstreuen sich über das
Hochland. Im Flachland findet man sie vornehmlichen der Nähe von
Flüssen und Quellen ( Beispiele: Hurra, Malpura, Ropa etc.) In den
Wüstengebieten um Bikaner und Jaisalmer, liegen die Dörfer in
kleinen Gruppen verstreut in der Nähe von Wasservorkommen. Die
Hütten wurden vornehmlich aus Schlamm gebaut und mit Stroh
gedeckt. Die meisten hatten keine Fenster und nicht nur die
Eingangstür war sehr niedrig und einfach gehalten. Die Häuser
von erfolgreichen Bauern und den Handwerkern größerer Dörfer
bestanden immerhin schon aus ein oder zwei Zimmern mit einer Veranda
an der Front, Ziegeldächern und einem großen Tor davor.
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Stadtplanung |
Obwohl
Rajasthan ursprünglich sehr ländlich geprägt war, gab es hier uns da
verteilt auch ein paar Städte. Laut den Prinzipien der Stadtplanung
waren diese durch starken Mauern und Hügeln weitgehend geschützt.
Die einzelnen Viertel wurden durch enge Straßen und Gassen verbunden
. Tempel , Brunnen und beeindruckende Paläste formten dabei das
Stadtbild. Darüber hinaus war es bezeichnend für die damalige
Planung, verschiedenste Geschäfte (Verkauf von Tüchern, Rüstungen,
Schmuck, Betelnüsse, Früchten, Blumen, Girlanden etc.) entlang der
Hauptstraße zu errichten.
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Schlösser |
Manda, ein berühmter Architekt der Maharana Kumbha, berät den Bau
der Paläste entweder in der Mitte der Stadt oder auf einer
Höhenlage. Ihm zufolge sollte eine idealer Palast aus getrennten
Räumlichkeiten (wahlweise sogar Gebäuden) für Männer und Frauen
bestehen. Drüber hinaus gehörten Versammlungs- und Tanzsäle , eine
Schatzkammer und ein Warenlager , sowie Küche und Speisesaal zu den
essentiellen Grundlagen der Palastplanung.
Die
Paläste von Amber wurden dieser Theorie entsprechend geplant und
erwecken wahrlich den Eindruck aus dem Tal herausgewachsen zu sein.
Formschöne Burganlagen mit geschwungenen Balkonen, , langen Mauern
und Türmen erstreckten sich entlang der Hügelspitzen und bieten
einen unvergleichlichen An- und auch Ausblick. Auch der Grundriß
entspricht den damaligen Gestaltungsprinzipien der Rajputen.
So
gibt es ausgedehnte Höfe, die von Suiten an allen Enden begrenzt
werden, eine zentrale Halle, eine Veranda, enge Passagen und
geschlossene Freiflächen. Kapitelle und Türbögen sind dabei
reichlich mit Skulpturen von Pfauen, Elefanten und auch Menschen im
Hindi-Stil verschönert. Die freie und reichliche Verwendung von
Farben und Spiegeln an den Wänden und Decken der Wohnräume zeugen
von der hellen Farbenfreude, für die Rajasthan auch heute noch
bekannt ist. In etwas abgewandelter bzw. ergänzter Form ( je nach
Zeitalter und Herrschaftsphase flossen auch andere Stile in die
architektonische Gestaltung ein) findet man viele dieser Merkmale
auch in anderen Palästen Rajasthans. Als besonders sehenswert gelten
dabei die Paläste von Jaisalmer, Jodphur, Bikaner, Udaipur und Kota.
Wie
die Paläste, folgten auch die Villen der Adligen, Würdenträger und
Staats-Offiziere einer bestimmten architektonischen Richtung.
Typische Charakteristika wie hohe Eingangstore, offene Höfe (innen
und außen), Umfassungsmauern, Hallen und Suiten, Balkone und kleine
Fenster können unter anderem in den Herrenhäusern Jaimal und Pattas
Mahals in Chittor and Thala – Haveli in Kota bestaunt werden.
Abgesehen von den Palästen und Villen, folgen auch die Häuser der
wohlhabenden Mittelklasse einem besonderen Muster zu dem unter
anderem überdachte Tore, offene Innenhöfe und Terrassen gehören. Die
Viertel der Künstler und Handwerker sind durch einen sehr einfachen
Baustil gekennzeichnet, wobei die vorderen Teile der Häuser oftmals
als Werkstatt und Verkaufsfläche diente , während die hinteren Teile
bewohnt wurden. Die Menschen der unteren sozialen Klassen wohnten
hingegen in Strohbedeckten Lehmhäusern, deren einzige
architektonische Raffinesse in der Auskerbung einer Tür und eines
Fensters bestand.
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Forts |
Forts
nehmen eine wichtige Stellung im Hinblick auf die bürgerliche und
militärische Architektur des mittelalterlichen Rajasthan ein. Als
Wohnsitze für die Herrscher konstruiert, bildeten Sie eine Art
ummauerte Kleinstadt innerhalb bzw. oberhalb der eigentlichen Stadt.
Ihr militärischer Nutzen im Sinne eines Verteidigungsposten, zeigt
sich in den zahlreichen Bastionen, Toren, Wachtürmen, Schutzwällen,
Geheimgängen und Wassergräben. Überdies gab es diverse Lagerhäuser
für Waffen, Brennstoffe und Getreide. Aber auch landwirtschaftliche
Anbauflächen, Brunnen, Paläste , Villen Tempel, Marktplätze und
sogar ganze Wohnviertel waren innerhalb ihrer Mauern zu finden.
Besonders beeindruckende Forts können in Chittor, Kumbhalgarh,
Mandalgarh, und natürlich Amber, Jodhpur, Bikaner und Nagaur
besichtigt werden.
Ein
weiterer Grund für die Errichtung der Forts lag in dem Wunsch
begründet, eroberte Gebiete zu halten und den entsprechenden
Einwohnern Schutz und Sicherheit zu gewährleisten. Die Bauplätze
wurden dementsprechend strategisch bewusst gewählt,. So sind die
meisten Festungen etwa von hohe Klippen bzw. tiefen Gräben umgeben,
die eine unbemerkte Annäherung des Feindes nahezu unmöglich machte.
Die beschriebene Innenausstattung sicherte im Falle eines Angriffs
unterdes eine langfristige Grundversorgung der Fort Bewohner.
Besonders die Tempel sind hierbei hervorzuheben, da Sie den Menschen
das Gefühl gaben, dass auch die Götter über sie wachten und dadurch
ihre mentale Stärke und Selbstsicherheit stützen.
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Tempel |
Sowohl
die Herrscher Rajasthans als auch einige ergebene Gläubige aus der
Bevölkerung liessen Tempel zu Ehren von Vishnu, Shiva, Shakti,
Mahavir, Hanuman und Ganesh errichten um im Gegenzug spirituelle
Erleuchtung und gutes Karma zu erhalten.
Die
Hauptcharakteristika der Tempelarchitektur bestehen dabei aus den
sogenannten Shikharas ( Tempeltürmen) und Mandapas (
Säulengetragende Aussenpavillions) , Nischen und Kammern sowie
natürlich Figuren der jeweiligen Gottheiten. Die Wände der Tempel
haben Aussparungen und Vorsprünge die sie in verschiedene Sektionen
unterteilen. Dächer werden von Säulen und Auskragungen gestützt. Die
Kapitelle, Bögen und Kuppeln zeigen wunderschöne Ausarbeitungen von
Topf- und Blattwerg sowie Lotusblumen. Die Dwarapalas und anderen
Götzen, Bilder von Kubera und weiterer untergeordneter Gottheiten,
finden sich unter anderem als Schnitzereien an Türen, Nischen,
Säulen und den äußeren Tempelwänden.
Im
Zuge des Moguleinflusses , wurden weite Galerien, Vordächer und
Portale hinzugefügt. Der lokale Architekturstil mischte sich mit
moderneren Motiven und dem Reichtum der mittelalterlichen Kunst.
Doch auch frühere Tempel zeugen von außerordentlicher Schönheit. Die
Filigranität mit der Marmor bereits im 11. und 12. Jahrhundert
gemeißelt wurde, die Detailverliebtheit und die reichen Ornamente
sind einfach nur bemerkenswert.
Dabei
folgt alles genau definierten und als heilig geltenden
Bauvorschriften, die aus der engen Verknüpfung des Hinduismus mit
der Kosmologie erwachsen sind. Die Bauwerke in die Harmonie des
Universums ein zufügen, war die Aufgabe der Baumeister, deren
Kenntnisse als Geheimlehren zunächst mündlich tradiert , später dann
in Lehrwerken über die Wissenschaft der Architektur festgehalten
wurden. Alle Maße eines Tempels, die Proportionen der Einzelteile
zueinander, die geographische Ausrichtung und selbst die
Kastenzugehörigkeit des Stifters stehen nach überlieferten
Traditionen in genau definierter Beziehung zueinander. Das Mandala -
ein kosmisches Diagramm- bildet aber nicht nur die Basis der
Tempelplanung, es liegt auch dem Hausbau und der altindischen
Stadtplanung zugrunde, am deutlichsten heute noch in der Altstadt
von Jaipur erkennbar.
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Ghats und Talsperren |
Eng
verbunden mit den religiösen Anschauungen der Hindus sind die
Ghats, öffentliche Badestellen, die für die rituelle Freiwaschung
von Sünden genutzt werden. Dabei besitzen sie in Ihrer
Gesamtkomposition mit verschiedenen Accessoires einen ganz
besonderen architektonischen Charakter.
Obgleich es sich bei den Ghats in ihrer ursprünglichen Form
lediglich um breite Steinstufen handelt, die ins Wasser des Ganges
reichen, so entsteht im Zusammenhang mit den zahlreichen Kiosken
und Schreinen die sich entlang des Ufers drapieren , ein ganz
besonderes Bild. Noch entscheidender für den architektonischen
Reiz sind jedoch die Fassaden der Paläste, die sich wie z.B. in
Pichola, Udaipur und Dungarpur im Hintergrund der Stufen
präsentieren. Auch die Dämme der so entstehenden künstlichen Seen
gehören zu der Komplexität des Gefüges.
Besondere Mauerarbeiten, Eindämmungen , lange Stufenreihen,
Baradiris, Ornament besetzte Bögen und weißer Marmor sind dabei
bezeichnend für die architektonische Gestaltung der Ghats und ihrer
Umgebung. Künstlerische Sensibilität stand während aller
Gestaltungsperioden stets im Vordergrund uns sorgt auch heute noch
dafür, dass die Badestätten dem aktuellen Zeitgeist Indiens
entsprechen.
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Moscheen und Gräber |
Mit
der Ankunft der Araber und Türken bildete sich langsam aber sicher
ein neuer indischer Architekturstil aus. In der frühen Periode der
Eroberung, wurden zunächst einige Tempel auf Anordnung der
islamischen Heerführer zu Moscheen umgebaut. Die offenen Vorhöfe,
Kammern, Verandas und Säulengänge , wurden dabei einfach den
gängigen Gestaltungsprinzipien der orientalischen Architektur
angepaßt. Zusätzlich wurden ein paar Kuppeln und Minarette dazu
gebaut und das Werk war vollbracht. Eines der bekanntesten
Beispiele für eine solche Umwandlung lässt sich in Form der
kunstvollen Adhai-din-ka Jhompra Moschee in Aimer besichtigen.
Im
Laufe der Zeit wurden dann auch neue Moscheen errichtet, die sich
architektonisch in erster Linie an der strengen Ausrichtung der
Gebetsräume in Richtung Mekka orientierten. Ferner gingen bestimmte
Gestaltungsprinzipien auch in andere öffentliche Gebäude, Wohnhäuser
und vor allem Grabmäler über. Im Gegensatz zur hindusistischen
Auffassung von einer Lösung von Seele und Körper nach dem Tod muss
der Tote nach islamischem Glauben bis zum Jüngsten Gericht im Grab
ausharren, woraus sich die Entwicklung einer Architektur des
Grabmals im Islam erklärt. Das Verbot des Propheten, den
Verstorbenen durch immer prächtigere Grabstätten ein Denkmal zu
setzen, blieb ebenso wirkungslos wie das zur Ausschmückung der
Gebetsstätten. So zählen zu den schönsten islamischen Baudenkmälern
auf indischem Boden denn auch die Mausoleen – allen voran der
weltberühmte Taj Mahal.
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