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Besichtigen Sie die historischen Städte von Rajasthan !

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Chittaurgarh Sehenswürdigkeiten (Rajasthan - Indien)

Die Romantik der ritterlichen Rajputen vereinigt sich in der Festung von Chittorgarh, hoch oben auf einem Berg gelegen. Während ihrer langen Geschichte wurde die Festung Chittor dreimal von Feinden überfallen, und dreimal endete der Überfall nach Art der Rajputen: Die Männer legten ihre gelben Hochzeitsgewänder an und ritten von der Festung aus in den sicheren Tod. Zur gleichen Zeit entzündeten die Frauen ein großes Feuer und begingen rituellen Selbstmord (bekannt als Jauhar), indem sie in den Flammen starben. 

Chittor erlitt die erste Niederlage im Jahre 1303. Damals besiegte Ala-ud-Din Khilji die Festung. Er war der Pathanen-König von Delhi und wollte die schöne Padmini erobern, die mit Bhim Singh, dem Onkel von Rana, verheiratet war. Als die Niederlage nicht abzuwenden war. entschieden sich die Edeldamen, einschließlich Padmini, für den Flammentod durch Jauhar. Bhim Singh führte seine in gelb gekleideten Männer an, als sie sich auf ihren Pferden dem Feind entgegenwarfen. Im Jahr 1535 griff Bahadur das Fort an, und wieder gingen die Frauen in den Jauhar-Tod und wieder holten die Männer ihre gelben Hochzeitsroben hervor. Überlieferungen zufolge starben damals 13.000 Frauen und 32.000 Männer der Rajputen. Nur 33 Jahre später (1568) fand der dritte Sturm auf Chittor statt. Diesmal war der Mogulherrscher Akbar der Angreifer und auch der Erfolgreiche. Noch einmal fand nach dem bekannten Ritual der Jauhar bei den Frauen statt. Dann öffneten sich die Tore, und 8.000 Reiter gingen festlich gekleidet ihrer letzten Minute entgegen. Daraufhin flüchtete Maharana Udai Singh nach Udaipur und ließ dort eine neue Hauptstadt entstehen. 1616 gab Jahangir die Festung Chittor den Rajputen zurück, aber sie behielten Udaipur als ihre Hauptstadt. Heute ist Chittor eine verfallene Festung. Einige Reste sind jedoch noch zu besichtigen und erinnern an die glücklichen Tage der Rajputen, aber auch an ihre Niederlagen. 

Überblick: Das Fort mit seiner 280 ha großen Fläche steht auf einem 180 m hohen Hügel, der sich abrupt aus der Ebene erhebt. Bis 1568 war auch die Stadt Chittor auf diesem Hügel, sogar innerhalb der Mauern des Forts. Die moderne Stadt, die Lower Town, erstreckt sich heute westlich des Hügels. Ein Fluß trennt diesen Teil der Stadt vom Bahnhof, von der Bushaltestelle und von einem noch neueren Stadtteil. 

Sehenswürdigkeiten
Das Fort: Erbauer des Forts ist Bhim gewesen, einer der Helden der Mahabharata. Alles Sehenswerte dieser Stadt finden Sie denn auch innerhalb der Festung. Ein steiler Weg führt Sie im Zickzack-Kurs durch sieben Tore zum Haupttor an der Westseite, dem Ram Pol.

Bei Ihrem Aufstieg passieren Sie zwei Chhatris, das sind Gedenksteine zu Ehren von Jaimal und Kalla. Beide Helden starben 1568 während der Belagerung durch Akbar. Ein weiterer Chhatri erinnert an den Tod des Patta. Das Haupttor an der Ostseite ist das Suraj Pol. Im Fort selbst führt ein Rundweg um die Ruinen herum, und am Südende ist ein Wildpark. 

Palast des Rana Kumbha:
Wenden Sie sich nach Betreten des Forts sofort nach rechts, gelangen Sie zunächst zu den Ruinen dieses Palastes. Zu ihm gehören Elefanten-und Pferdeställe und ein Shiva-Tempel. In einem Gewölbekeller dieses Palastes soll ein Jauhar stattgefunden haben. Gegenüber vom Palast ist das archäologische Büro und das Museum sowie die Schatzkammer oder Nau Lakha Bhandar. 

Fateh-Prakash-Palast: Direkt hinter dem Palast von Rana Kumbha steht der moderne Fateh Prakash-Palast (Maharana Fateh Singh starb erst 1930). In diesem Palast ist ein interessantes Museum untergebracht, in dem Statuen ausgestellt sind, die man in den verschiedenen Gebäuden innerhalb des Forts fand. 

Siegesturm (Tower of Victory): Wenn Sie weiter entgegen der Uhrzeigerrichtung gehen, erreichen Sie den Siegesturm (Jaya Stambh). Rana Kumbha ließ ihn zum Gedenken an seinen Sieg über Mahmud Khilji von Malwa im Jahre 1440 errichten. Gebaut wurde dieser Turm in den Jahren 1458-1468. Seine neun Stockwerke rangen 37 m empor. Gegen eine Eintrittsgebühr dürfen Sie über breite Treppen die Turmspitze erklimmen. Die Außenseite des Turms ist mit Hinduskulpturen verziert. Der Turm wurde durch Blitzschlag beschädigt, aber im letzten Jahrhundert wieder repariert. Unmittelbar beim Turm ist der Platz (Mahasati), auf dem die Ranas in der Zeit, als Chittorgarh noch Hauptstadt war, verbrannt wurden. Sie werden auch viele Sati Steine in dieser Umgebung entdecken. Ferner steht hier noch der Sammidheshwar-Tempel. 

Gaumukh Reservoir: Hinter dem Tempel am Ende der Klippe ist ein tiefes Auffangbecken für Wasser. Gespeist wird es von einer Quelle, deren Wasser durch das Maul einer in den Felsen gehauenen Kuh fließt. Diese Figur verlieh dem Reservoir auch den Namen. Eine Öffnung in der Klippe führt zu der Höhle, von der man annimmt, daß in ihr Padmini mit ihren Gefährtinnen dem Tod durch Jauhar entgegenging. 

Padminis Palast: Gehen Sie weiter in Richtung Süden, dann erreichen Sie den Palast von Padmini. Er steht neben einem Wasserbecken, in dessen Mitte sich ein Pavillon erhebt. Die Legende weiß zu berichten, daß Padmini in diesem Pavillon stand, als Ala-ud-Din sie vom Palast aus sah, jedoch nicht durch einen direkten Blick, sondern durch einen Spiegel, in dem sich der Pavillon mit der Schönen spiegelte. Dieser kurze Anblick genügte; er beschloß, Chittor zu zerstören, um die schöne Padmini zu erobern. Die Bronzetüren des Pavillons ließ Akbar abtransportieren. Sie können diese heute im Fort von Agra bewundern. Wenn Sie auf dem Rundweg weitergehen, gelangen Sie zum Wildpark, zum Bhimlat Tank, zum Suraj Pol-tor, zum Neelkanth Mahadev Jain-Tempel und schließlich zum Tower of Fame. 

Tower of Fame: Chittors zweiter berühmiter Turm ist der Kirti Stambha. Er ist älter, vermutlich aus dem 12. Jahrhundert, und mit seinen 22 m kleiner als der Siegesturm. Ein Kaufamann der Jains ließ ihn erbauen und widmete ihn Adinath, dem ersten Tirthankar dieser Glaubensgemeinschaft. Ausgeschmückt ist der Turm mit den Figuren vieler unbekleideter Tirthankars. Dadurch soll angedeutet werden, daß es ein Digambara ist, d.h. ein nur vom Himmel bekleidetes Monument. Eine enge Treppe führt die sieben Stockwerke hinauf zur 
Spitze. 

Weitere Gebäude: Unweit des Museums Fateh Prakash steht der Meera-Tempel. Er wurde im Indo-Arier-Stil erbaut, und zwar während der Herrschaft von Rana Kumbha, und ist mit mystischen Versen der Dichterin Meerabai versehen.  


In der Nähe ist auch der größere Kumbha Shyam-Tempel (Vriji-Tempel) Der Jaintempel Singa Chowri, mit sichtbaren Hindu-Einflüssen, ist ebenfalls in dieser Gegend zu finden.Gegenüber vom Palast der Padmini steht der Kalika Mata-Tempel. Er wurde im 8. Jahrhundert als Surya-oder Sonnengott-Tempel errichtet, später aber der Gottheit Kali gewidmet. Am Nordende des Forts steht ein weiteres Tor, das Lokhota Bari. Die Maueröffnung im Süden dürfte man kaum als Tor bezeichnen, durch sie stieß man nämlich Kriminelle und Verräter in den Abgrund. 

Anreise und Nahverkehrsmittel
Chittor liegt an wichtigen Bus – und Bahnlinien. Auf der Straße sind es 182 km bis Ajmer und 112 km bis Udaipur. Die Fahrzeit nach Udaipur beträgt drei Stunden. Zwischendurch werden Sie blühende Opiumfelder sehen. Die rosa und weiß blühen den Pflanzen werden hier durchaus legal angebaut. Bundi ist 156 km entfernt. Da sich das Fort über eine größere Fläche ausdehnt und deshalb zwangsläufig längere Strecken zu Fuß bewältigt werden müssen, werden Sie zum Fort ein Transportmittel benötigen. Für die Fahrt können Sie Tongas oder Auto-Rikshas (ohne Taxameter) benutzen. 

Die Umgebung Von Chittorgarh

Menal
An der Straße von Bundi nach Chittorgarh, 48 km von Bundi entfernt, liegt Menal, ein Komplex mit Shiva-Tempeln aus der Gupta-Zeit. Bei Bijolia, 16 km von Menal, standen einst etwa 100 Tempel. Davon sind heute aber nur noch drei erhalten. Einer dieser Tempel birgt eine riesige Ganesh-Figur. Ein Umweg zwischen Menal und Bijolia bringt Sie nach Mandalgarh. Dort steht das dritte Fort von Mewar, erbaut unter Rana Khumbha. Die anderen beiden Forts sind in Chittorgarh und Kumbhalgarh. 

Nagri
Nagri ist eine der ältesten Städte von Rajasthan. Sie liegt 14 km nördlich von Chittor. Hier fand man Gegenstände aus der Zeit der Mauren bis hin zur Gupta-Zeit. 

Bhilwara
Diese kleine Industriestadt zwischen Chittor und Ajmer ist für Touristen eigentlich völlig ohne Bedeutung. Dennoch gibt es etwas zu sehen, was Indien manchmal an Besonderheiten bereithält. Der Grund ist folgender: Es bat einmal ein Mann einen Industriellen um eine Spende in Höhe von 100.000 Rs (Lakh). Mit diesem Betrag wollte er einem Tempel errichten. Der Industrielle erteilte ihm eine glatte Absage. Darauf erklärte der Bittsteller: “Dann werde ich halt draußen vor deiner Fabrik solange auf einem Bein stehen, bis du deine Meinung geändert hast.”

Passieren Sie heute die Hauptstraße von Bhilwara, dann werden Sie mitten in der Straße eine Verkehrsinsel mit einem Baum und einem Schrein entdecken. Unter diesem Baum steht der Mann, der so gern den Tempel bauen wollte. Auf einem Bein natürlich, und das seit 1970! In Brusthöhe hat er eine Art Stütze, auf die er sich schon man lehnen und mit der er dann schlafen kann. Und natürlich hat auch er, wie jeder stark Engagierte in Indien, vor allem, wenn um eine aussichtslose Sache gekämpft wird, eine Menge Anhänger und Mitstreiter. Von Zeit zu Zeit wechselt er von einem Bein auf das Andere!

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Fahrt von Bundi – Chittorgarh 157 km. via Bijolia - (Ein Reisebericht von einer Rajasthan Reise). Die Straße führt in südwestlicher Richtung aus Bundi heraus in eine naturbelassene Hügellandschaft. Bizarre Felsen ragen aus der roten, mit Geröll übersäten Erde heraus. Hinter uns in der Ebene liegt ein im Sonnenlicht glitzernder See. Die weit auseinanderstehenden, knorrigen Bäume unterstreichen die Wildheit der Szene. Auf der Paßhöhe angekommen, überschauen wir in unbewohntes Tefelland. In der angenehm klaren Luft wird es merklich kühler. Die Stille wird nur durch den Bus gestört, in dem wir selbst sitzen. Wir erreichen Bijolia, wo Reste von Shivatempeln aus dem 10. Jhdt. sowie eine Gruppe von 5 Jainatempeln erhalten sind. Hinter Bichhor fahren wir ins Tal des Berach hinab, wo das Land wieder bebaut wird. Den nur 153 m hohen Festungsberg von Chittorgarh sieht man erst kurz vor der Ankunft in der Stadt.

Chittorgarh (Distrikthauptstadt), Höhe ü. d. M.: 408 m
Industrie und Handwerk: Zement, Baumwolle, Zukker; Schuhe
Transport: Zug, Bus; Scooter, Tonga
wegen seiner Lage abseits der Touristenrouten wird Chittorgarh trotz seiner historischen Bedeutung nur von wenigen Reisenden besucht

Stadtbild: Der neue Teil Chittorgarhs ist weitflächig angelegt. Hier hat man nicht den Eindruck von Enge wie in anderen Städten Indiens. Ein neues Geschäftszentrum entsteht am Hauptbahnhof, in dessen Nähe auch das Tourist Bungalow, das Circuit House sowie das Dak Bungalow im Bhopal Bhavan, einem modernen Palast des Maharana Bhopal Singh von Udaipur, gelegen sind. Etwa 2 km nordöstlich von hier liegt der ältere Bazar. Vom Bahnhof kommend, überquert man gleich hinter dem neuen Busbahnhof den Gambhiri-Fluß auf einer Brükke, die noch aus der Zeit Ala-ud-Din Khal jis stammen soll. Zwischen Juni und August, wenn in Chittorgarh Regen fällt, kann der Gambhiri über die Ufer treten und dadurch die beiden Stadtteile voneinander trennen. Hinter der Brücke liegt links der alte Busbahnhof, dann ein kleiner Park. Auf der anderen Straßenseite sieht man das Grabmal (durgah) Kazi Chal Pir Shahs in weißem Marmor. An der Tatsache, daß hier alljährlich das Urs-Fest gefeiert wird, sieht man, daß der Islam noch heute Bedeutung für Chittorgarh hat. Die Straße führt geradeaus weiter durch den Bazar zum Fort. Eine andere Straße führt um den Bazar herum zum Padan Pol, dem ersten Tor am Fuß des 5,6 km langen, bis zu 800 m breiten und 153 m hohen Festungshügels. Ein letztes Bauwerk der Herrscher von Mewar ist das Jhali Bao, das man auf der linken Straßenseite sieht. Rani Jhali, Udai Singhs Gattin, ließ dieses marmorne Wasserreservoir anlegen.
Man kann die Festung zu Fuß innerhalb eines Tages, mit der Tonga innerhalb eines halben Tages besichtigen. Auf lärmende Scooter oder Touristenbusse sollte man auf jeden Fall verzichten, denn gerade in der Stille des Ortes liegt der Reiz. Weder Lärm noch Abgase dringen aus der ohnehin ruhigen Stadt zur Festung hinauf. Vom Hügel, über den stets ein angenehmer Wind weht, blickt man in westlicher Richtung auf das neue Chittorgarh, nach Osten auf ein Tal mit Getreidefeldern. Auf Fotografien fanden wir die Bauwerke der alten Stadt, von denen die wenigsten kunsthistorische Bedeutung haben, meist nichtssagend, doch die Wirklichkeit hinterläßt einen großartigen Eindruck, sicher auch bei denen, die nicht an der Geschichte Chittorgarhs interessiert sind. Es ist, als könne man sich in dieser andächtigen Stille eines Friedhofs noch heute, 400 Jahre nach Akbars Sieg, niedersetzen, um auf das Volk Mewars zu warten, das mit dem Wiederaufbau beginnt.

1. Padan Pol, das erste Tor. Links vor dem Tor der Gedenkstein für Rawal Bagh Singh von Partabgarh, der 1534 den noch zu jungen Rana Bikramjit in der Schlacht gegen Bahadur Shah vertrat und fiel.
2. Bhairon Pol, benannt nach Bhairon Dass von Desuri, der ebenfalls bei dieser Schlacht sein Leben ließ.
3. Die Chhattris von Jaimal von Bednore und seinem Gefolgsmann Kalla. Bei der Schlacht gegen Akbar gab Udai Singh dem damals 60-jährigen Rathor Jaimal und dem 16-jährigen Sisodia Patta von Kailwa die Führung über das Fort. Akbar selbst soll an dieser Stelle Jaimal mit einer Kugel verwundet haben. Von Kalla gestützt, kämpfte Jaimal jedoch weiter, bis beide fielen.
4. Hanuman Pol, wo die Rajas Sajjan von Dilwara und Sinha von Sadri gegen Bahadur Shah fielen.
5.-7. Ganesh, Jorla und Lakshman Pol.
8. Das mit Ornamenten und Hindugottheiten geschmückte Ram Pol.
9. Denkmal zu Ehren Pattas von Kailwa, den der Rüssel eines Kriegselefanten zu Boden schleuderte. Auch die Mutter und die Frau Pattas fielen im Kampf. Akbar war von Jaimal und Patta so beeindruckt, daß er ihnen in seinem Palast in Delhi ein Denkmal errichten ließ.
10. Vorbei an den Ruinen der Häuser des Purohits (königlicher Priester) und des Mahasanis (Stallmeister) gelangt man zum Tulja-Bhawani-Tempel, den Banbir, der uneheliche Sohn eines Enkels Rana Kumbhas, errichtet hat. 1536 ermordete Banbir den 19-jährigen Maharana Bikramjit. Udai Singh, der Bruder des Ranas, wurde von seiner Amme Panna gerettet, die ihren eigenen Sohn als vermeintlichen Thronfolger im Palast zurückließ.
11. Die Banbir-Mauer mit dem Navlakha Bhandar, einer Bastion, in der die Schätze von Mewar aufbewahrt wurden.
12. Der Jaintempel Sringar Chavri aus dem 12. Jhdt., der dem 16. Tirthanka Shantinath geweiht war. Die Bezeichnung Chavri bedeutet, daß hier Hochzeitszeremonien abgehalten wurden. Man glaubt, daß auch Rana Kumbhas Tochter in diesem Tempel verheiratet wurde, und gibt daher oft das 15. Jhdt. als Bauzeit an, was jedoch unwahrscheinlich ist.
13. Nevkotha, eine Waffensammlung mit dem daran angeschlossenen Büro des Archaeological Department.
14. Der Shivatempel Pataleshvar Mahadeo.
15. Auf der gegenüberliegenden Seite des Rasens die Ruinen der Häuser von Bhama Shah und Alla Kabra, zweier hoher Beamter unter Rana Kumbha.
16. Der Fateh Prakash Mahal, ein Palast, in dem heute das Museum Chittorgarhs mit Funden aus der Festung untergebracht ist. Neben den Skulpturen sind auch Miniaturstupas interessant, die man am Jaimal-Patta-See fand.
17. Kumbhas Palast. Dieser Bau, an dem Rana Kumbha wichtige Änderungen vorgenommen hat, besitzt wie der Palast in Udaipur ein Tripolia-Tor und ein Badi Pol. Sicher war diese Rajputarchitektur Vorbild für die ersten Gebäude in Udaipur. Unter dem Palast wurden unterirdische Gewölbe ausgegraben, in denen sich Padmini, die Frau Ratan Singhs, deretwegen Ala-ud-Din Khalji Chittorgarh angegriffen haben soll, verbrannt hat, um nicht den Moslems in die Hände zu fallen. Im südlichen Anbau des Palastes soll Udai Singh geboren sein.
18. Der Jaintempel Satbis Deora (,,27 Schreine“) aus dem 11.Jhdt. Die Renovierungsarbeiten wurden 1942 ausgeführt. Hinter dem Satbis Deora liegen noch zwei weitere Jaintempel.
19. Die Tempel Kumbha Shyam und Mira Mandir. Der Kumbha Shyam ist der Inkarnation Vishnus als Eber geweiht. Maharana Kumbha hat den Tempel 1449 über einem Unterbau aus dem 9. Jhdt. errichten lassen. Südlich von diesem Vishnutempel steht der Mira Mandir, den Mira Bai in Gedenken an ihren Guru Rai Das erbaut haben soll. Tatsächlich stammt aber auch dieser Tempel von Rana Kumbha. Im Chattri des Rai Das sieht man Fußabdrücke, die der Guru hinterlassen haben soll. Am Beispiel des Mira Mander wird deutlich, wie sehr die Legenden nachfolgender Generationen oft die historische Wahrheit völlig überdeckt haben. Gelegentlich ist es sogar bei Bauwerken aus dem letzten Jahrhundert unmöglich, eindeutig zutreffende Aussagen über deren Herkunft zu machen, weil es außer den Legenden keine Quellen darüber gibt. Hinter den Tempeln wurde im Ghee-tel-Bowry Ghee für Tempelopfer aufbewahrt.
20. Jata-Shankar-Tempel
21. Das wohl bekannteste Bauwerk Chittorgarhs, der Vijay Stambha (Siegesturm), den Kumbha zum Gedenken an seinen Sieg über Mahmud Khalji von Malwa bauen ließ. Der 31 m hohe, begehbare Turm hat neun Stockwerke. Wenn der Aufstieg auch leichter ist als beim Kirthi Stambha, so erfordert er doch Gelenkigkeit und einen harten Schädel, denn einmal wird man sich bestimmt den Kopf stoßen. Skulpturen verschiedener Hindugottheiten zieren die Außenseite des Turmes, der laut Inschrift in Jahren 1458-68 gebaut wurde. Man nimmt jedoch an, daß die tatsächliche Bauzeit zwischen 1440 und 1459 lag. Nachdem die Spitze bei einem Blitzeinschlag zerstört worden war, ließ Maharana Svaroop Singh von Udaipur den Vijay Stambha renovieren.
22. Samiddheshvara-Mahadeo-Tempel. Dieser Shivatempel soll unter Raja Bhoja von Dhara (1010 – 1055) gebaut worden sein. Möglich ist auch, daß der Tempel Bhojas zerstört ist und es sich bei dem Samiddheshvara um einen ehemaligen Jaintempel aus dem 12. Jhdt. handelt, der erst unter Rana Mokal 1428 in einen Shivatempel umgebaut wurde. Im Schrein steht ein Trimurti (,,Drei Gesichter“) Shivas. Die drei Gesichter drücken drei Aspekte des Gottes aus: Wahrheit, Glück und Wut. Zwischen diesem Tempel und dem Vijay Stambha liegt der Mahasati Sithala. Der Verbrennungsplatz der Könige. In einer Ecke des Platzes legte man bei Ausgrabungen eine Aschenschicht frei, die in ihren Ausmaßen unmöglich allein von den Verbrennungen der Ranas stammen konnte. Es wurde klar, daß sich an eben dieser Stelle beim zweiten Jauhar jene 13 000 Rajputen-Frauen verbrannten.
23. Gaumukh Kund. Hier fließt das Wasser einer unterirdischen Quelle aus dem Maul eines künstlichen Kuhkopfes (Gaumukh) in einen Teich (Kund), der heute wieder als Badeplatz dient. Während der Regenmonate stürzt vom Kund ein Wasserfall, der Jharna, den Felsen hinunter. Im Norden steht ein dem Parasnath gewidmeter Jaintempel aus dem 15. Jhdt. Man findet hier den Ausgang eines Tunnels, der bis zum Palast Kumbhas (Nr. 17) führen soll. Östlich des Teiches liegen der Hatti (Elefant) Kund, eine Elefantentränke, und der Khatan Bao.
24. Jaimal-Patta-Palast.
25. Jaimal Tank. Hier hat man die sechs Miniaturstupas gefunden, die heute im Museum ausgestellt sind. Man nimmt an, daß einst an dieser Stelle ein buddhistisches Kloster gestanden hat. Südlich vom Jaimal Tank der kleinere Surya Kund.
26. Der Kali-ka-Mata-Tempel aus dem 8. Jhdt., der einst dem Sonnengott Surya geweiht war, bevor er in einen Kalitempel umgebaut wurde. Im Laufe der Zeit wurden viele einfache Restaurierungsarbeiten vorgenommen, vom ursprünglichen Tempel der frühen Pratihara-Zeit sind nur noch Reste erhalten.
27. Grab des Moslems Naugaza Pir, der nach Chittorgarh gekommen war, um eine Hinduprinzessin zu heiraten. Sein Wunsch blieb unerfüllt, und er starb hier. Unweit vom Grab die Ruinen des Rampura Haveli.
28. Padminis Palast, sicher der romantischste Ort in der Festung. Der Palast mit Gartenanlagen steht am Ufer eines Teiches, ein kleiner Pavillon ist als Wasser schloß nur mit Boot zu erreichen. Es ist fraglich, ob der Palast tatsächlich der Rani Padmini gehörte, da sie bereits 1303 beim ersten Jauhar starb, der Palast aber wohl einer späteren Epoche zuzurechnen ist. Die Renovierungsarbeiten stammen von Sajjan Singh von Udaipur. Die Gärten sind heute sehr schön gepflegt. Leider kann der Wasserpavillon nicht besichtigt werden.
29. Palast der Rani Khatan, einer Frau aus dem Harem Rana Khetsis. Ihre Söhne Chacha und Mera ermordeten Rana Mokal.
30. Bhaksi, ein Gebäude, in dem Rana Kumbha sechs Monate lang den Sultan von Malwa gefangenhielt.
31. Chaugan, der alte Paradeplatz.
32. Chittrang-Teich, den Chittrang Mori, der Gründer Chittorgarhs, angelegt hat.
33. Der Bika-Felsen, wo beim Angriff Bahadur Shahs Pulver explodierte und eine Bastion mit einer 500-köpfigen Besatzung in die Luft sprengte.
34. Eingang zum Freigehege, in dem Antilopen gehalten werden.
35. Die südliche Bastion Chittori Burj.
36. Mohur Magri. Ein Erdhaufen (Magri), den Akbar aufwer fenließ, um von hier aus die Festung beschießen zu können. Akbar soll für jeden Korb mit Erde ein Goldstück (Mohur) gezahlt haben.
37. Auf dem Rajtila haben die Pramars ihre Krönungszeremonien abgehalten.
38. Unter den Häuserruinen entlang der Straße befindet sich auch das Haus von Gora und Badal, dem 80-jährigen Onkel und dem 12-jährigen Cousin Padminis, die beide im Kampf gegen Ala-ud-Din Khalji gefallen sind.
39. Den Bhimlat Kund hat nach dem Mahabharata Bhim, der legendäre Gründer der Festung, gebaut. Auch J. Tod erwähnt Bhim als Vorgänger Chittrang Moris. Am Teich liegt ein Garten und ein Vishnu-Tempel.
40. Wie im Samiddheshvara-Tempel steht in diesem Adabaji-Tempel aus dem Jahre 1483 ein Trimurti.
41. Das Suraj Pol, wo ein Monument an Rawal Sain Dass von Salumbher erinnert. Ein heute kaum mehr benutzter Pfad führt vom Sonnentor in die östliche Ebene. Man sieht hier einen Felsvorsprung, von den man Gefangene in die Tiefe stürzte.
42. Nilkanth-Mahadeo-Tempel.
43. Jija, ein reicher Kaufmann aus der Digamber-Jainsekte, ließ den Kirthi Stambha, den Ruhmesturm, zu Ehren des ersten Tirthankas Adinath errichten. Ornamente und Tirthanka-Figuren schmücken die Außenseiten. Die vier größten Figuren stellen Adinath dar. Zur Spitze des siebenstöckigen, 22 m hohen Turmes führt ein schmaler Treppenaufgang, der beinahe Platzangst bereiten kann. Der Kirthi Stambha wurde um 1300 erbaut, der gegenüberliegende Mahavir-Tempel ist einige Jahrzehnte jünger. Mahavira war der letzte der insgesamt 24 Tirthankas. An der Straße, die von hier direkt nach Norden führt, sind keine Bauwerke erhalten.
44. Nach Westen führt ein Weg zurück zum Satbis Deora In nördlicher Richtung geht von dort eine Straße zunächst zum alten Juweliermarkt, dem Moti Bazar. Hier findet man ferner ein uraltes Dharamshala, das Birla Sarai. In dieser Gegend ist eine neue Siedlung mit mittlerweile etwa 2000 Einwohnern entstanden.
45. Charbhuja-Tempel, Vishnu geweiht. In den Boden sind alte Silbermünzen eingelegt.
46. Dicht beieinander liegen der Annapurna-Tempel aus dem frühen 14. Jhdt. der Banmata-Tempel aus dem 8. Jhdt., der Chattri des Raghavdeo, eines Heiligen, der von den Sisodias verehrt wurde, sowie die einander gegenüberliegenden Tempel Jain Svathambhar und Sasbahu. Dem Annapurna und dem Banmata ist je ein Teich angeschlossen.
14. Der Palast Ratan Singhs am Ufer des Ratneshvar-Teiches. Im Palastbezirk steht ein Shivatempel.
48. Lakhota Bari, das Nordtor.
49. In südwestlicher Richtung führt eine Straße zurück zum Ram Pol, vorbei am Kukreshvar Kund aus dem Jahre 755.

Am Ende dieser Kurzbeschreibung sei noch darauf hingewiesen, daß Tongafahrer, mit denen man einen Preis für die Besichtigung ausgehandelt hat, die Fahrt gern auf ein Drittel verkürzen, das heißt, sie fahren vom Padan Pol zum Vijay Stambha, weiter zu Padminis Palast, biegen dort zunächst nach Osten und lenken dann über den Kirthi Stambha zum Satbis Deora und Padan Pol zurück.
 
Ausflüge: In Chittorgarh wird häufig das Birla-Zementwerk als Sehenswürdigkeit verkauft (sollte man vermeiden). Es liegt etwa 5 km außerhalb der Stadt. Die Birlas sind ein Familienzweig der Marwaris, jener reichen Kaufmannskaste, die heute hauptsächlich in Delhi, Bombay und Calcutta ansässig ist.
12 km außerhalb der Stadt fand man beim Dorf Nagari Reste der alten Stadt Madhyamika, der Hauptstadt der Sivis, die bei der Invasion Alexanders des Großen hierher geflohen waren. Reste eines Guptatempels (ca. 400 n. Chr.) sind außerdem in Nagari erhalten.
Sehenswert ist vor allem die Landschaft westlich von Chittorgarh.

Chittorgarh – Udaipur 113 km: Die Strecke ist flach und eintönig. Nach 70 km erreicht man Jagat mit einem Tempel aus dem 10. Jhdt. Nach weiteren 25 km führt die Straße endlich ins Aravalli-Gebirge. Links der Straße liegt der Udai-Sagar-Stausee, den man jedoch nicht sieht. 3 km vor Udaipur überquert man beim Dorf Ahar, wo die Chhattris der Ranas von Mewar stehen, den Fluß Ahar Nadi. Leider zeigt sich auch Udaipur bei der Ankunft nicht von seiner besten Seite. Somit ist diese Strecke von allen bisher beschriebenen die trostloseste.

Westlich an die Aravallis schließt zunächst eine noch fruchtbare Übergangszone mit einzelnen Sanddünen und den Salzseen von Degana und Sambhar an. Durch dieses Gebiet fließt der Luni, der im Distrikt Jalor und weiter südlich in Gujarat in der Rann of Kuchch, einem erdölhöffigen Salzsumpf, versickert. Westlich des Luni wird die Vegetation immer spärlicher. Hier erwartet den Reisenden einer schier endlose Einöde mit wenigen, aus tieferen Schichten herausragenden Felsen, auf deren Höhen die in diese Landschaft vertriebenen Rajputenclans ihre Festungen errichteten. Das Trockengebiet, das oft als wildromantisch beschrieben wird, ist in seiner Gesamterscheinung wenig unterhaltsam. Allenfalls die Sanddünen, die sich auf das Gebiet an der pakistanischen Grenze und einen Streifen zwischen Bikaner und Churu konzentrieren, bieten Abwechslung.

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