Es gab nur Eisen. Verrostet oder blank. Rohre, Stangen, Blöcke und
Platten,. Sauber aufgeschichtet oder planlos durcheinandergewürfelt.
Eisen auf Lastwagen, Eisen in Lager -und Verkaufshallen. Auch die
Menschen hier setzten Flugrost an. So blieb es Haus für Haus, Straße
für Straße. Ausgerechnet hier hatte ich einen entsetzlichen Durst
bekommen und wußte verdammt nochmal nicht, warum es in diesem
Viertel nur Eisen und nichts zu saufen gab.
Das ist eine meiner frühesten Erinnerungen an eine indische Stadt.
Ich traf dergleichen in asiatischen Städten noch häufig an: Viertel
mit Eisen, Viertel mit Autoreifen, mit Elektroartikeln oder mit
Plastikeimern, und außer dem Eisen, den Autoreifen, Elektroartikeln
oder Plastikeimern gab es dort nichts zu kaufen. Dabei hatte jeder
Laden oder zumindest jeder zweite einen anderen Besitzer. Was mich
verblüffte, war daß man sich gegenseitig keine Konkurrenz zu machen
schien. Die Preise & die Qualität war gleich. Hin und wieder habe
ich Einheimische gefragt, warum denn das so sei und ob man keinen
Konkurrenzkampf kenne. Stets begegnete man mir mit dem gleichen
Unverständnis, und was ich herausbrachte, war dann etwa: ,,Yes, this
iron centre!“ und dazu ein freundliches, vielleicht auch mitleidiges
Lächeln.
Selbstverständlich gibt es in jeder Stadt auch ein Geschäftszentrum,
in dem man vielerlei Waren kaufen kann. Jedoch fallen auch dort
Unterschiede zu unseren Einkaufsstraße auf. Wir haben uns in zwei
Haupt- und einer Nebenstraße Jaipurs Laden für Laden die angebotenen
Waren notiert, jeweils von einer Querstraße zur nächsten. Dies war
für uns der erste Schritt, die Unterschiede und die Gründe für die
Andersartigkeit herauszuarbeiten. Nachfolgend die Notizen mit
einigen Randbemerkungen, die sich hauptsächlich auf das Aussehen der
Läden beziehen.
Augenfälligstes Merkmal der indischen Geschäftsstraßen blieb das
Nebeneinander von Geschäften mit jeweils gleichem Warenangebot. So
suchten wir auch zunächst nach dem Grund für dieses so fremd
erscheinende Phänomen. Die Annahme lag nahe, daß unter den Händlern
tatsächlich kein Konkurrenzkampf in unserem Sinne stattfindet, daß
im Gegenteil ein Zusammenhalt untereinander besteht.
Es gibt genügend traditionsreiche Familien, die sich seit
Generationen mit dem Vertrieb jeweils einer bestimmten Ware
beschäftigen. Hier sind besonders die Marwaris, die sich
mittlerweile zu Großindustriellen gemausert haben, sowie die Jainas
zu nennen. So bildeten sich Unterkasten, die sich voneinander
schieden, obwohl fast alle Händler ehemals zu einer Jati gehörten.
Möglicherweise galten ihnen die Kastenviertel einst als Vorbild,
gleich und gleich zueinanderzugesellen, jedoch muß es darüber hinaus
noch weitere Umstände gegeben haben, die diese Einrichtung von
Warenblöcken so beständig machten, daß sie die sich verändernden
Marktgegebenheiten überdauern konnte. Wer in einem Lebensmittelladen
Schokolade kauft, wird sich nach dem ersten Bissen in die
überalterte, schlecht imitierte ,,Cadbury“ fragen, wie lange noch
der Laden seinen Mann ernähren soll, mag der Zusammenhalt der
Händler noch so groß sein. Aber das Geschäft floriert so gut wie
jades andere, das gleich in der Nachbarschaft oder anderswo mit
nicht weniger alter ,,Cadbury“ aufwartet. Häufig konnten wir
beobachten, wie ein Händler einem anderen mit Waren aushalf, die
dieser nicht führte. Der Profit fiel dabei demjenigen zu, der das
Geschäft mit dem Kunden abschloß. ,,Wir sind nicht einer des anderen
Feind“ sagte uns ein Kaufmann in Jaisalmer. ,,Was ich nicht habe,
kaufst Du beim Nachbarn oder er gibt es mir und ich verkaufe. Wer
das Geschäft abschließt, ist uns gleich, und wenn einer einen ganzen
Monat lang nichts verkauft, dann unterstützen wir anderen ihn.“
Es ist fraglich, ob diese Notlage jemals eintrifft, denn, so
erfuhren wir, fast jeder Händler hat einen Nebenerwerb. Zum einen
ist hier die Landwirtschaft zu nennen, die außerhalb der
Kastenschranken steht und somit für jeden zugänglich ist. Eine
zweite Möglichkeit ist das Kreditwesen. Händler und Geldverleiher
gehören, wie bereits gesagt, zu einer Kaste, womit den Händlern die
Möglichkeit gegeben ist, Kredite zu vergeben, ohne dabei gegen die
Kastenvorschriften zu verstoßen. Gegen die Verpflichtung, die zum
Lebensunterhalt notwendigen Waren bei ihm zu kaufen, gibt jeder
Händlier gern Kredite an finanzschwache Personen auch aus niedrigen
Kasten. Durch überhöhte Preise erhält er die Kredite mit einem Zins
bis zu 100% zurück, und behält zudem einen festen Kundenstamm. Die
Antwort auf unsere anfängliche Frage ist recht einfach: die Händler
haben dank der sozialen Umstände einen Konkurrenzkampf untereinander
gar nicht nötig, sondern bilden im Gegenteil, gestützt durch den
Kastenverband, eine einheitliche Front gegen den Kunden.
Es blieben dennoch eine Reihe von Fragen zu klären. Wie verhielt es
sich zum Beispiel mit solchen Waren, die für den Verbraucher nicht
lebenswichtig sind? Bücher etwa werden in Jaipur ausschließlich auf
der Chaura Raste verkauft. Welche Rolle spielt dort der Nachbar, der
ebenfalls Bücher verkauft? Warum außerdem lehnt sich niemand gegen
die Macht der Händler auf? Tatsächlich haben wir kaum je Proteste
gegen die schlechte Qualität der Waren gehört, die ohne Zweifel aus
dem Mangel an Konkurrenzdenken resultiert.
Zunächst fühlten wir uns mit unseren neugewonnenen Erkenntnissen
mehr als je zuvor außerhalb des indischen Geschäftslltags stehend.
Früher schon hatten wir uns häufig geärgert über das offensichtlich
Desinteresse vieler Verkäufer, hatten aber gemeint, sie damit
strafen zu können, daß wir nichts bei ihnen kaufen. Heute wissen
wir, daß sie ohne Mühe all das, was wir nicht kaufen, zu überhöhten
Preisen anderweitig abgeben können. Wie hilflos kommt man sich vor
in diesem ungewohnten Element! Wie überflüssig der ohnehin allzu
häufig strapazierte Rat, in Indien nichts zu kaufen, bevor man nicht
mindestens um die Hälfte des geforderten Preises heruntergehandelt
hat! Erfolg hat man damit allenfalls in den Souvenirgeschäften. Im
Bazar ist der Ausländer stets Spielball der Händler, und es bleibt
ihm nichts, als durch Preisvergleiche nach jenen Händlern zu suchen,
die ihre Macht nicht bedenkenlos ausnutzen. Diese wiederum würde man
zutiefst beleidigen, wollte man ihre Preise um die Hälfte
herunterhandeln. Selbstverständlich spielen in dieses Geschäft mit
dem Touristen, das – gutes Gelingen vorausgesetzt – beiderseits viel
Fingerspitzengefühl erfordert, eine Menge anderer Hintergründe, die
aber an dieser Stelle nicht weiter erläutert werden sollen.
Wie groß die Macht der Händler ist und wie sehr ihr selbst jene
Inder unterworfen sind, die nicht auf die Vergabe von Krediten
angewiesen sind, soll an einem Beispiel verdeutlicht werden:
Die Händler verkaufen Zucker einheitlich zum Preis von 6 Rupies pro
Kilo. Ein Wucherpreis, aber jeder weiß, daß der Zuckerbedarf mehr
und mehr die Produktion im Lande übersteigt. Das Wissen um die
Knappheit schafft die Bereitschaff, den diktierten Preis zu
akzeptieren. In Indien gibt es jedoch staatlich geführte Läden, in
denen Waren zum festgesetzten Preis verkauft werden. Also beliefert
der Staat, um das Kartell der Händler zu unterbinden, seine Läden
mit Zucker, der zum Kilopreis von 3 Rupies angeboten werden soll.
Kurzerhand schicken die Händler ihre Aufkäufer in die staatlichen
Geschäfte, um sämtliche Lagerbestände zum Preis von 4 Rupies pro
Kilo (3 Rs. für den Zucker, 1 Rs. für den Mann hinter dem Tresen) zu
übernehmen. Bald darauf gibt es wiederum nur mehr Zucker zum Preis
von 6 Rs. pro Kilo. Da der Staat einen Nachweis über die verkaufte
Ware verlangt, aus dem hervorgeht, daß es beim Aufkauf der Vorräte
mehrere Käufer gegeben hat, werden die Bücher und Quittungen
entsprechend gefälscht. Für 33% Schmiergeld kann man das schon
machen. Sollte der staatliche Prüfer Bedenken haben, so erhält auch
er seinen Anteil, womit alle Beteiligten zufriedengestellt wären –
mit Ausnahme des Kunden, der weiterhin Wucherpreise zu zahlen hat.
Dieses Beispiel zeigt, wie sehr der Staat mit seinen Versuchen, das
Preisbildungsmonopol der Händler zu unterbinden, noch in den
Anfängen steckt. Erfolge lassen sich im Agrarbereich verzeichnen.
Hier wurden sogenannt ,,regulated markets“ eingerichtet, wo unter
staatlicher Aufsicht die Produkte direkt an lizenzierte Händler
versteigert werden. Dieses System garantiert dem Bauern einen
angemessenen Erlös, es ermöglicht die Kontrolle und Eichung der
Gewichte, schaltet die ehemals so zahlreichen Zwischenhändler aus
und schafft zudem für Händler und Erzeuger die Möglichkeit,
jederzeit Informationen über ausgenbliche Marktpreise einzuziehen.
Industriell gefertigte Waren tragen einen Aufdruck mit dem ,,maximum
price“, den die Händler jedoch auch gleichzeitig als den einzig
verbindlichen ansehen. Vergeblich wird man die Geschäfte nach
Sonderangeboten absuchen. Unter dem Höchstpreis liegende Forderungen
bei Industrieprodukten entstehen allenfalls durch Rechenfehler.
Soviel zur Preisregulierung. Die Händler werden ohne Zweifel auch
gegen die staatlichen Maßnahmen immer wieder Wege finden, sich
zusätzlich Verdienste zu erwirtschaften. Es bleibt damit beim
Kunden, sich sein Auskommen mit den Händlern zu suchen.
Johari Bazar
Eine Karikatur in der ,,Times of India“ zeigt zwei unrasierte
Straßenhändler auf Decken hinter ihrem Krimskrams. Der eine lugt aus
den Seiten einer aufgeschlagenen Zeitung hervor und berichtet dem
anderen: ,,Die Stadt plant, die Bürgersteige zu verbreitern. Ich
werde all meinen Verwandten und Freunden schreiben und ihnen raten,
ihr Geschäft hierher zu verlegen.“
So wenig wie der Karikaturist denke ich in diesem Augenblick an die
sozialen Hintergründe, die diese Leute zwingen mögen, mit dem
Verkauf ihrer Ware auf die Straße zu gehen. In diesem Augenblick
sind die zahllosen Marktschreier nicht mehr als eine exotische
Beigabe. ,,Yes, Sir?“ Als ob wir etwas von ihnen wollten! Ein paar
Plastikenten, einen silberglänzenden Shiva oder ein Telefon.
Telefon? Einen Meter Plastikschlauch, an beiden Enden eine
Sprech-/Hörmuschel aus dem gleichen Material. Sie verkaufen auch
nützliche Gegenstände wie Messer, Tassen und Schuhe. Die Waren haben
wir selten beachtet, die Verkäufer waren dagegen nicht zu übersehen.
Sie stellen sich in den Weg. Der durch die vielen Passanten schmal
genug geworden ist, und keifen heraus, was sie anzubieten haben.
Darein mischen sich Autohupen, trotten Kühe. Es ist wie eine Kirmes,
aber selten so hektisch. Der Johari Bazar bringt stets neue
Eindrücke. Ein Menschengewimmel, in dem ein Barbier – nicht weniger
ruhig als sein Klient – die scharfe Klinge durch den Rasierschaum
zieht. Ein Blick in den Spiegel: die Rasur ist was mindestens drei
Gaffer bestätigen können.
Der Mann läuft uns in den Weg, ohne sich umzublicken! Und der hier
bleibt einfach stehen und hält den Verkehr auf! Und drei Meter
weiter bleibe ich stehen, um ein Foto zu machen, aber über mich regt
sich niemand auf. Überhaupt sind höchstens wir es, die sich über
derlei Vorfalle ärgern. Wir müssen noch viel lernen. Wir kaufen ein
paar Apfelsinen. Die auf dem ersten Wagen sind vertrocknet. Der
Zweite verlangt zuviel Geld. Hält uns solch tatsächlich für
unerfahrene Touristen! Wir kaufen Dritten der aber keine Bananen
hat. Zurück zum Zweiten, der es noch immer mit einem Wucherpreis
versucht. Sicher sind wir unerfahren, aber nicht blöd. Beim Ersten
gibt es gute Bananen, billige Bananen. Was uns immer schon geärgert
hat: man kann auf indischen Straßen nirgends sitzen. An einer
Seitenstraße liegt der Eingang zum Hawa Mahal. Dort oben kann man
ausruhen, Bananen essen und auf Straße hinabblicken. Von oben
gesehen, gefällt uns die Stadt gut und meistens gefällt sie uns auch
unten, weil es viel zu sehen, zu lernen und zu bedenken gibt.
Auf dem Rückweg fahren wir mit dem Scooter, und die Passanten
spritzen vor unserem gemieteten Dreirad zur Seite. Wenn wir morgen
wieder herkommen, müssen wir den Scootern Platz machen.
Wie angenehm doch so ein Apfelsinenkauf sein kann, wenn gleich drei
Verkaufswagen nebeneinander stehen! Unter den hiesigen Umständen
kommt uns das System mit den Warenblöcken gar nicht mehr so dumm
vor. Größere Auswahl und Preisvergleich auf einem Fleck.
Mit der Zeit entdeckten wir auch, daß Familien aus Tradition immer
schon bei dieser oder jener Händlerfamilie kaufen, ein weiterer
Grund, warum das Konkurrenzdenken kaum ausgeprägt ist, denn auch
diese Tradition erhält einen Kundenstamm. Interessant ist dabei, daß
Hindus bei Hindus, Moslems bei Moslems kaufen und so weiter. Doch
sicher war das bei uns etwa mit Katholiken und Protestanten nicht
anders.
Eine letzte Überlegung stellten wir im Zusammenhang mit den
Warenblöcken an, da uns noch nicht geklärt schien, warum es etwa
Blöcke von Buchläden gibt, da doch Buchhändler ihre Kunden weder
durch Kredite, noch durch Tradition an sich binden können und
außerdem wohl kaum eine Buchhändler-Jati existieren dürfte.
Ein Blick in die Vergangenheit brachte Aufschluß. ,,Hier (in Delhi)
wird die kostbare Ware für gewöhnlich in Lagern aufbewahrt, und die
Läden sind selten mit teuren oder luxuriös aussehenden Artikeln
ausstaffiert. Auf jedes Geschäft, das mit schönen und feinen
Kleidern, mit Seide und Gold -oder silbergestreften Stoffen, mit
golddurchwirkten Turbanen und Brokaten eine wahre Ausstellung
veranstaltet, kommen mindestens 25 Läden, in denen man nichts sieht
als Töpfe mit Öl und Butter, Stapel von Körben gefüllt mit Reis,
Gerste, Kichererbsen, Weizen und zahllosen Sorten anderen
Getreides…“ schreibt F. Bernier um das Jahr 1660. Es läßt sich
leicht daraus schließen, daß es zu der Zeit nur wenige Kaufleute
gegeben hat, die es sich finanziell leisten konnten, mit teuren
Waren zu handeln. Die ärmeren Händler versuchten ihr Glück vor allem
mit Grundnahrungsmitteln. So kamen in den Bazaren Hunderte von
Händlern zusammen, die alle die gleiche Ware führten.
Erst mit einer größeren Warenvielfalt eröffnete sich den ärmeren
Kaufleuten ein breiteres Betätigungsfeld, und so fand man bald,
eingestreut in die vielen Getreidehandel, auch Läden mit anderen
Artikeln: Messer, Papier, auch erste Souvenirs für die Engländer;
was immer man neuerdings zum Leben brauchte. Sicher hätte die
Entwicklung den gleichen Verlauf genommen wie in Europa. Ein
Kaufmann in Rajasthan erzählte uns jedoch von einem kleinen, aber
nicht unwesentlichen Unterschied bei indischen Geschäftspraktiken.
,,Der Kaufmann sah, daß der Nachbar mit den neuen Artikeln gutes
Geld machte. Also sagte er sich, daß er ebenfalls umstellen könne.
Eine solche Umstellung erfordert reichliche Überlegung und dazu
zählt bei uns die Befragung eines Astrologen. Diese Leute erahnen
natürlich schnell, was ihre Kunden von ihnen hören möchten, und da
es recht wahrscheinlich war, daß das Viertel einen zweiten Händler
tragen konnte, der beispielsweise Glas verkaufte, prophezeite der
Astrologe gegen eine Gewinnbeteiligung, daß es nur von Vorteil sein
könne, einen zweiten Glashandel in der Nachbarschaft zu eröffnen.
Ein dritter Laden stellt sich auf gleiche Art bald ein. Der Vierte
kalkuliert vielleicht damit, daß er gerade das führt, was die
anderen nicht haben. Mittlerweile wurde in der Stadt bekannt, daß
man in diesem Viertel Glas kaufen konnte, und wann immer ein Fünfter
ebenfalls sein Glück mit Glas versuchen wollte, so mußte er sich, um
nicht der Übermacht der anderen vier zu erliegen, schon dort
ansiedeln, wo man in der Stadt Glas kauft. Die Befragung von
Astrologen vor solchen Entscheidungen ist noch heute üblich.“
Von unserem westlichen Standpunkt erscheinen derlei Überlegungen
vielleicht merkwürdig, aber man darf nicht vergessen, daß das System
lange genug funktioniert hat und zum Teil auch heute noch sinnvoll
ist. Das mangelnde Konkurrenzdenken oder was immer wir als Nachteil
empfinden mögen, zeigt sich in Indien erst da als Nachteil, wo
Kunden westliche Forderungen stellen. Wo diese Forderungen gestellt
werden, da steht auch der Markt im Umbruch. Erinnern wir uns in dem
Zusammenhang an unsere Notizen zu Beginn des Berichtes: der Johari
Bazar hat ein breiteres Warenangebot als die andere Haupt- oder gar
die Nebenstraße. Wie weit diese Veränderungen gehen können, zeigt
das Beispiel New Delhi und hier besonders der ,,Palika Bazar“. Hier
findet man ein großes Warenangebot, preiswerte Artikel, Qualität je
noch Geldbeutel oder Geschmack, in anderen Worten: einen westlichen
Markt. Jedoch war man bei diesem Markt, der an der Stelle des alten,
ehemals so gemütlichen Indian Coffee House steht, einem Fehler
erlegen: der ,,Palika Bazar“ ist kein ,,Bazar“ mehr. |