Fatehpur Sikri - Indien

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Fatehpur Sikri

Das kleine, etwa 40 km süd-westlich von Agra gelegene Dorf trat erst mit der Ankunft Kaiser Akbars Mitte des 16. Jh. in das Licht der indischen Geschichte, obwohl schon Babur in der Nähe eine Schlacht geschlagen hatte. Akbar pflegte enge Bindung zum Chishti-Orden, der im 13. Jh. von Muin-ud-Din Chishti, einem Mystiker aus Sistan in Persien gegründet worden war und bereits Iltutmish (1210-1236), den Herrscher des Delhi-Sultanats, in seinen Bann gezogen hatte. Als sich die Voraussage des Chishti-Heiligen Salim erfüllte und dem Mogulherrscher 1569 der langersehnte männliche Erbe geboren wurde, nannte er diesen nicht nur Salim, sondern entschloss sich zudem, seine Residenz von Agra an den Aufenthaltsort seines spirituellen Ratgebers und Lehrers zu verlegen. Der Wunsch, der Wirkungs – oder Grabstätte eines Sufi nahe zu sein, war durchaus nicht ungewöhnlich.

Auch Humayuns Grab in Delhi wurde ganz bewusst in der Nähe des Mausoleums des Chishti-Heiligen Nizam-al-Din errichtet. Da sich der Hofstaat im Falle eines drohenden Angriffs schnell in das stark befestigte Fort des nahen Agra zurueckziehen konnte, begnügte man sich mit einer einfachen, 11 km langen Sandsteinmauer als Abgrenzung vom Umland. Als Baumaterial diente ausschließlich der hier anstehende feine rötliche Sandstein, der auch in Agra Verwendung fand. Im Nordwesten wurde die neue Stadt, die nach Akbars Sieg über Gujarat im Jahre 1573 den Namen Fatehpur Sikri (Stadt des Sieges) erhielt, von einem heute ausgetrockneten See begrenzt. Aber nur ganze 15 Jahre Sollte sie ihre Funktion als neue Residenz erfüllen, dann verlegte Akbar erneut seinen Hof, diesmal nach Lahore (heutiges Pakistan). Wassermangel dürfte einer der Gründe für die Aufgabe der Stadt gewesen sein, sicherlich spielten aber auch strategische Erwägungen eine Rolle, war doch der Nordwesten des Imperiums in besonderem Masse der Invasionsgefahr ausgesetzt. Angestachelt durch die orthodoxen Muslim, die im religiösen Eklektizismus des Herrschers eine Bedrohung des Islam sahen, erhob Akbars in Kabul residierender Bruder Hakim Ansprueche auf Indien. Akbar kehrte nie mehr nach Fatehpur zurück, sondern bevorzugte auf seine alten Tage das 1586 von ihm eroberte Tal von Kaschmir und später Agra.
 

Besichtigung

Fatehpur Sikri besteht aus zwei auf einem Hügelrücken liegenden, deutlich voneinander getrennten Teilen, dem Komplex der Moschee im Süden und der Palastanlage etwa 100 m nordöstlich davon. Die von einer Mauer umgebene Freitagsmoschee (ca. 110 m x 140 m) wird von dem mächtigen südlichen Eingang Buland Dawarza beherrscht, zu dem man von der Straße ueber eine breite Treppe hinaufsteigt. Das 54 m hohe Tor, das als Vorbild für derartige Anlagen der Mogulzeit gilt, sollte wahrscheinlich an den Sieg Akbars in Gujarat im Jahre 1573 erinnern und die enge Bindung an den Chishti-Orden dokumentieren. Die vom Kalligraphen Ahmad al-Chishti gestalteten Koranverse verheißen den wahren Gläubigen den Weg ins Paradies.

Im Innern der Freitagsmoschee sind rechts vom Hauptbogen die berühmten Verse eingelassen, in denen sich Mystizismus und Toleranz des Herrschers in einzigartiger Weise verbinden Jesus, Friede sei mit ihm, sagte Die Welt ist nur eine Brücke; überquere sie, aber baue keine Häuser auf ihr. Derjenige, der eine Stunde hofft, hofft auf die Ewigkeit, denn die Welt ist nur eine Stunde, verbringe sie in Andacht, denn der Rest ist unsichtbar.

Im Innenhof fällt sofort das schneeweiße kleine Mausoleum des Heiligen (gest. 1573) auf, der einzige vollständig in Marmor ausgeführte Bau in ganz Fatehpur Sikri. Es ist ein Kleinod der Mogulkunst, bestechend durch den Einfallsreichtum in der Variation einfacher abstrakter Formen wie auch durch die perfekte Ausführung der handwerklichen Arbeiten. Das nur 15 m2 messende einstöckige, von einer halbrunden Kuppel gekrönte Gebäude, hat sein Vorbild im Schrein von Sarkhej in der Nähe von Ahmedabad.

Kennzeichen ist eine um die zentrale Kammer verlaufende Galerie, die nach außen durch Marmorgitter abgeschlossen wird, die in äußerst komplizierter Weise aus einem Oktogon entwickelt wurden. Charakteristisch ist auch die umlaufende breite Traufe, getragen von geschwungenen, mit Voluten und Blattwerk verzierten Konsolen, die der islamisch-hinduistischen Bautradition von Mandu (westliches Madhya Pradesh) und Gujarat entstammen. Besonders schön ausgefuehrt sind sie an den Pfeilern, die den Portikus stützen. Das von einem Baldachin aus Ebenholz überwölbte Kenotaph in der zentralen Kammer des Mausoleums ist nach wie vor beliebtes Ziel kinderloser Frauen, die hier auf das Wunder hoffen, das einst Akbar zuteil wurde. Das Grab selbst liegt in einer zugemauerten Gruft unter dem Mausoleum.

Der Bau, an dem zahlreiche Künstler und Handwerker aus Gujarat arbeiteten, war erst im Jahre 1581 fertiggestellt, ironischerweise zu einem Zeitpunkt, als sich Akbar bereits vom Orden und der Heiligen-Verehrung losgesagt und seine eigene, religionsübergreifende Glaubensrichtung zu entwickeln begonnen hatte, die Din-il-Illahi.
Die nach Westen gerichtete Front des Hofs wird vor der Freitags-Moschee eingenommen, die mit 90 m Länge und 20 m Breite zu jener Zeit als größte des Mogulreichs galt. Die Seitenflügel mit ihren zahlreichen auf schmalen Säulen ruhenden Boegen koennten in der Jami Masjid von Mandu ihr Vorbild haben, der zentrale, überhöhte Iwan ist hingegen typisches Merkmal der Mogulbauten, uebernommen aus der Architektur der timuridischen Vorfahren. Sehr komplex ist die Konstruktion der gerippten Seitenkuppeln, die der altindischen Holzbauweise entstammt, bei der Umsetzung in Stein jedoch besondere bautechnische Maßnahmen erfordert.

Die Hauptgebetshalle ist mit geometrischen in den Sandstein eingelegten Marmormustern und gemalten Arabesken und Blumenmotiven reich verziert. Der Minbar, die Predigtkanzel an der nach Mekka gerichteten Qiblawand, war Schauplatz eines denkwürdigen Auftritts Kaiser Akbars, der sich 1579 anmaßte, hier selbst die Predigt zu halten und damit ein Privileg zu beanspruchen, das nur den Mitgliedern der islamischen Geistlichkeit zustand. Auch die im Zusammenhang mit seiner Person zweideutig aufzufassende Urformel Allahu akbar soll der Kaiser bei diesem Anlass den hier versammelten Gläubigen entgegen gerufen haben. Dass er hiermit nicht nur Gott ist groß gemeint haben könnte, sondern Gott ist Akbar machte er
durch den Erlass eines Dekrets deutlich, das seine Unfehlbarkeit in religiösen Fragen fest schrieb.

Durch das Siegestor verlässt man den Moscheekomplex und gelangt in wenigen Minuten zum Eingang der Palastanlage. Zunächst wird der Besucher vom Jodh Bai-Palast empfangen, dessen fensterlose Fassade linker Hand den schmalen Hof beherrscht. Wahrscheinlich entstand dieser kompakte Baum mit großem Innenhof und zahlreichen symmetrisch um ihn herum angeordneten Räumen in der Frühphase als Einzelanlage, möglicherweise als Harem, war er doch früher einmal durch einen gedeckten Gang direkt mit den Gemächern des Herrschers verbunden. In den Details lassen sich zahlreiche Anlehnungen an die Architektur Gujarats erkennen, so etwa am Motiv der hängenden Glocken (Ghantamala) an den Säulen, das man haeufig in den Hindu-Tempeln und Moscheen dieses Staates antrifft. Damit man nicht von außen in den Hof blicken kann, ist der Zugang verwinkelt angelegt. Die kleine Struktur vor dem Eingang diente als Wachhäuschen für die Eunuchen.

Vor uns liegt nun das Haus der Maryam, früher wegen seiner prächtigen Fresken Sunhara Makan (Goldenes Haus) genannt. Es wurde eine Zeitlang einer portugiesischen Gemahlin Akbars namens Maria zugeschrieben, die es allerdings nie gegeben hatte. Bei den beiden am Hofe lebenden Marias handelte es sich um Maryam Makani (der Maria gleich im Rang), die Mutter Akabrs, und Maryam Zamani (Maria des Alters), die erste Frau Akbars und Mutter Jahangirs. In der Tat diente Maryams Haus als Unterkunft für Akabrs Mutter. Seines Schmucks beraubt wirkt das Gebaeude heute recht streng, allenfalls durch die kleinen Pavillons etwas aufgelockert. Interesse verdienen die Konsolen, die die Traufe stützen. Auf einer dieser Dachstützen an der Nordseite kann man Rama mit dem Affengott Hauman sehen, auf einer anderen Gänse, Elefanten und Rosetten, alles deutliche Beweise hinduistischer Gedankenwelt.

Wenden wir uns nun nach links und folgen der nördlichen Außenmauer des Jodh Bai-Palastes, gelangen wir nach etwa 100 m zum 1572 entstandenen Haus des Raja Birbal , in dem allerdings, da es zum Komplex des Harems gehörte, weder Birbal, ein enger Vertrauter Kaiser Akbars, noch sonst ein Mann lebte, sondern wahrscheinlich zwei der rechtmäßigen Frauen Akbars. Interessanterweise wurde bei dem zweistöckigen Bau eine Fachwerkholzkonstruktion nachgeahmt. Es gibt aus dem Sandstein heraus modellierte Stützen, die natürlich keine tragende Funktion haben, und ornamentierte Füllungen, die Werken der Holzschnitzkunst zum Verwechseln ähnlich sind. Auch hier herrschen vielfach Hindu-Motive vor, etwa der Lotus an den Bögen des Eingangs oder die Dekorationen an den Säulenbasen. Die mit steinernen Rippen ausgeführte Kuppel ist, ähnlich wie Seitenkuppeln der Freitagsmoschee, ebenfalls der Holzbauweise entlehnt.

Linker Hand öffnet sich ein großes Geviert, über dessen genaue Funktion sich die Gelehrten nicht einig sind, obwohl es als Pferde-und Kamelstallung angesehen wird.
Die Bezeichnung stammt von den Steinringen in der Wand, die zur Befestigung von Tieren gedient haben könnten. Die Existenz von Staellen so nahe bei den Frauengemächern dürfte jedoch wegen der Lärm – und Geruchsbelästigung, vor allem aber der Anwesenheit von Männern, eher unwahrscheinlich gewesen sein. Vermutlich handelte es sich um die Quartiere der weiblichen Bediensteten des angrenzenden Harems. Immerhin soll es an Akbars Hof bis zu 5000 Frauen gegeben haben, von denen die meisten den Status von Sklavinnen besaßen, etwa 300 jedoch als legitime Ehefrauen angesehen wurden, die mit dem Kaiser nach der niederen Form der Ehe verbunden waren.
Wir gehen wieder bis zum Haus der Maryam zurück und setzen unseren Rundgang zum zentralen Teil des Palastes fort. Es erwartet uns eine großartige Hofanlage, die in der lockeren Anordnung der Bauwerke fern jeder strengen Symmetrie, die sowohl den hinduistischen als auch den islamischen Bauten sonst zu eigen ist, fast futuristisch wirkt und dem Raumempfinden unserer Tage sehr nahe kommt.

Die zum Bau verwendeten Pfeiler, Architrave und Konsolen, allesamt aus dem lokalen Sandstein gefertigt, sind zwar der hinduistischen Bautradition entlehnt, sie dienten aber nicht dazu, Monumentalbauten nach hinduistischem Muster zu schaffen, sondern luftige offenen Hallen mit teilweise zurückspringenden Geschossen und Fronten, die dem gesamten Ensemble eine ungeheure Lebendigkeit verleihen. Es hat den Anschein, als habe man die Gebäude nach Gesichtspunkten der Harmonie ueber das von Mauern umschlossene Geviert verteil und sie je nach Bedarf erweitert, eine mobile Architektur, so der Historiker und Architekt Andreas Volwahsen, die uns an die Zeltstädte von Akbars Vorfahren erinnert. Viele der Gebäude waren durch überdachte, mit Jaliwaenden gegen neugierige Blicke geschützte Galerien miteinander verbunden. Durch sie konnte man unbemerkt und trockenen Fusses von einem Teil des Palastes in den anderen gelangen, ein Privileg, das natürlich nur dem Herrscher und seinem Harem zustand.

Im Süden wird die insgesamt etwa 175 m lange, zweigeteilte Hofanlage von den Privatgemächern (5) des Kaisers begrenzt, die früher mit Gitterwerk gegen den Hof abgeschirmt waren. Sie bestehen im Erdgeschoss aus zwei Räumen, von denen der östliche einst mit Blumenmotiven prachtvoll ausgemalt war und mit Steinplatten verschließbare Öffnungen erhielt, in denen Bücher aufbewahrt wurden. Dahinter liegt unmittelbar an der Südwand ein Raum mit einer erhöhten Plattform, auf der Akbar seine Gäste zu empfangen pflegte.

Im angrenzenden, mehrstöckigen Bauwerk befanden sich weitere Privatgemaecher, darunter die Schlafraeume, verbunden durch einen Gang und eine nicht mehr existierende Brücke mit dem Harem. Auch hier haben sich die prachtvollen Wandmalereien nur noch in Spuren erhalten. Den Hof vor den Privatgemächern ziert das fast 30 m2 große Wasserbecken Anup Talao. Auf der durch vier Stege mit dem Ufer verbundenen zentralen Plattform soll der Kaiser mit islamischen Intellektuellen Rechtsfragen diskutiert haben. Zeitgenössischen Quellen zufolge habe er bei besonderen Gelegenheiten das Becken sogar mit Goldmünzen füllen lassen, die er an seine ihm besonders ergebenen religiösen Gelehrten lassen, die er an seine ihm besonders ergebenen religiösen Gelehrten verteilte, um sich damit deren Wohlwollen zu erkaufen.

Im Norden wird der Privathof des Kaisers nur teilweise durch einstöckige Hallen vom sogenannten Pachisi-Hof abgegrenzt, so dass der Blick aus den Privatgemächern die gesamte Hofanlage erfasst. Rechts hinter der Kante des Wasserbeckens schiebt sich das einstöckige Haus der türkischen Sultana ins Blickfeld. Akbar hatte es für einen seiner Lieblingsfrauen, die aus Istanbul stammende Sultana Ruqaya Begum bauen und großzügig ausstatten lassen. Neben geometrischen Ornamenten fallen fein gearbeitete Reliefs von Bäumen, blühenden Ranken und Vögel ins Auge, die teils indischer Herkunft sind, vor allem aber Merkmale timuridischer Kunst erkennen lassen.

Jenseits des Hauses öffnet sich der Pachisi-Hof , benannt nach dem hier in den Boden eingeschnittenen Begrenzungslinien fuer das am Hof beliebte Spiel. Akbars Hofhistoriker Abu Faisal berichtet, dass der Herrscher zuweilen statt mit Figuren mit Sklavinnen in unterschiedlichen Kostümen gespielt habe, wobei sich einige Spiele bis zu drei Monate hinzogen. Im Osten wird der Hof durch die öffentliche Audienzhalle (Diwan-i-Am), der ein schmaler Garten vorgelagert war, begrenzt. Von der ueberdachten Plattform wandte sich der Herrscher seinen im östlich angrenzenden Hof der öffentlichen Audienzen versammelten Untertanen zu, nahm ihre Petitionen entgegen und schlichtete Streitfälle. Verbunden waren beide Höfe nur durch einen schmalen Durchgang nahe der noerdlichen Ecke. Beherrscht wird der Pachisi-Hof an der Südwestecke von dem asymmetrisch stufenförmig sich über die Gebäude erhebenden fünfstöckigen Panch Mahal , dem dominierenden Bauwerk Fatehpur Sikris. Wahrscheinlich diente die turmartige Konstruktion, die ihr Vorbild in dem vor Timur errichteten Chihl Sutun von Samarkand hat, der Entspannung in luftiger Höhe, umfächelt von einer kühlen Brise. Da früher Jalis den Blick ins Innere verwehrten, war er möglicherweise der bevorzugte Aufenthaltsort der Haremsdamen während der heißen Jahreszeit, zumal eine gedeckte Galerie ihn mit den Privatgemächer des Kaisern und dem Harem verband.

Folgen wir vom Panch Mahal der linken Hofseite nach Norden, treffen wir als nächstes auf einen kleinen Kiosk von nur 3 m Seitenlänge, der fälschlicherweise Sitz des Astrologen genannt wird und auf einer kleinen Plattform vor der Südwand des Schatzhauses (10, Ankh Michauli) ruht. Tatsächlich war es wohl der Platz des arroganten, aber fähigen Eunuchen Phul Malik, der von hier aus die Schätze des Kaisers verwaltete. Einzigartige Beispiele der Steinmetzkunst wie der religiösen Toleranz Akbars sind die schlangenförmigen, sich zu einem Toranabogen schließenden Streben, die ganz der Jaintradition entspringen und in fast identischer Form am Vimalatempel in Mount Abu oder an den Heiligtümern der Mount Girnar anzutreffen sind. Das angrenzende Gebäude wird als Schatzhaus interpretiert, aber auch als Arbeitskabinett des Kaisers. Wie so häufig in Fatehpur Sikri besteht hinsichtlich der Funktion einzelner Bauten keine Klarheit.

Zu dem auffälligsten Gebäude des Pachisi-Hofs zählt die freistehende private Audienzhalle (Diwan-i-Khas). Äußerlich kann das zweistöckige Bauwerk durch seine übergroßen, nach einer zentralen Kuppel verlangenden Eckpavillons kaum überzeugen. Dafür überrascht der Innenraum die Besucher um so mehr. Aus dem Zentrum des einzigen Raums wächst wie ein Baum ein monolithischer Pfeiler, der sich einer Blüte gleich in dicht aneinander gesetzten schlangenförmigen Stützen entfaltet, die eine runde, von einem durchbrochenen Geländer umschlossenen Plattform tragen. Vier, zu den Ecken des Raums verlaufende Stege verbindet sie mit einer umlaufenden Galerie. Die Säule war der symbolträchtige Sitz des Mogulherrschers während seiner privaten Audienzen. Seine Allmacht wollte der Kaiser hier demonstrieren, sich möglicherweise sogar mit dem von der Achse des Universums aus regierenden Weltherrscher Chakravartin der altindischen Kosmologie vergleichen. Ein neuer Gedanke war dies nicht; denn bereits in den Edikten des buddhistischen Kaisers Ashoka (268-233 v. Chr.) findet sich eine derartige Beziehung zwischen göttlicher und weltlicher Herrschaft. Aber auch als Baum der Wunschgewährung, ein bei den Jains beliebtes Motiv, wird die Säule zuweilen interpretiert.

Außerhalb von Moschee- und Palastbezirk liegen innerhalb der historischen Stadtanlage noch einige recht interessante Bauten, die hier kurz erwähnt werden sollen. Im Nordwesten triff man auf den Hirschturm (Hiran Minar), der möglicherweise als Nullpunkt der durch Kilometersteine gemessenen Entfernungen dient und durch seinen mit elefantenrüsselartigen Stacheln besetzten Schaft aus dem Rahmen faellt, eine Konstruktion, die aus Persien übernommen wurde. Ein Stück südlich liegt nahe der Nordwestecke der Harems das Elefantentor, das Wahrscheinlich als Hauptzugang für den Hofstaat diente. 
 

   
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