Kota
(Rajasthan - Indien)
Kota Rajasthan -
Sehenswürdigkeiten - Rao Madho Singh Museum - Fort -
Chambal
Gardens - Jag
Mandir - Umgebung - Naval
Sagar - Ramgarh
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Die an der
Einmündung des Shahi Dehra in den Chambal, 22 km
südöstlich von Bundi gelegene Distrikthauptstadt ist zwar
Rajasthans wichtigster Wirtschafts- und Industriestandort
mit einem Atomkraftwerk vor den Toren, vermochte aber
innerhalb der Altstadt doch noch einiges von seinem
ehemaligen Charme zu bewahren.
Gegründet wurde die Stadt bereits in der Mitte des 14.
Jh., war damals aber noch Teil Bundis. Erst als Rao Ratan
Singh 1625 einen Teil des Territoriums seinem Sohn Madho
Singh abtrat, entwickelte sich Kota zur Residenz eines
unabhängigen kleinen Fürstentums und erhielt nun auch
einen Palast. Da er unter dem Protektorat der Moguln
entstanden ist, konnte auf eine starke Befestigung
verzichtet werden. Luftige Galerien, Chatris und Erker
verleihen der Front einen eher verspielten Charakter. Der
Zugang zum Palast, von dem nur ein kleiner Teil für die
Besucher zugänglich ist, erfolgt durch das farbig gefaßte
Hathi Pol, über dem wie in Bundi zwei Elefantenskulpturen
sich die Ruessel reichen (allerdings eine Ergänzung des
18. Jh.). Anschliessend an das Tor erhebt sich über die
Außenwand der zweistöckige Arjun Mahal mit balkonartig
vorspringenden Galerien. Rechts daneben lockert eine
Kammer mit bengalischem Dach die Fassade auf, die ihr
Gegenstück auf der anderen Seite des Tors findet. In der
rechten hat ein Krishnatempel seinen Platz, die linke ist
Teil des Zeremonialbereichs.
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Chambal-River-Kota |
Im Laufe der
Jahrhunderte wurde der Palast mehrfach erweitert, wobei,
wie bei den Rajputen üblich, nicht die Bewahrung
traditioneller Bausubstanz Leitmotiv war, sondern allein
der Nutzen. So entstanden für die beiden Frauen des
Herrschers Umad Singh zwei große Privatgemächer im
viktorianischen Zuckerbäckerstil des 19. Jh.
Den Besucher empfängt zunächst ein Wandbild mit der
Huldigung Krishnas, dann betritt er den großen, von den
Ausstellungsräumen umschlossenen Innenhof. Zu sehen gibt
es im Akad ka Mahal Metallspielzeug, Keramik und Sänften,
im angrenzenden Spiegelsaal gelungene Wandmalereien und
Bildnisse von Krischna. Weiter geht es zur Waffenkammer
mit der Galerie der Maharajas – unentbehrliche
Präsentationen in jedem Rajputenpalast -, gefolgt von
einer Darbietung von Miniaturen, die leider nähere
Erläuterungen vermissen lassen. Im Tiefgeschoss darf der
Besucher dann noch einen BlicK auf die teilweise
mottenzerfressenen Jagdtrophaeen der Herren von Kota
werfen! Entschädigt wird er jedoch durch den Blick in die
oberhalb liegenden Räume des Raj Mahal, in die er gegen
ein kleines Bakschisch geführt wird. Hervorragend
gearbeitete Glasintarsien und Fresken, Türen aus Ebenholz
und Elfenbeinarbeiten zeugen von erlesenem Geschmack.
Über die Vergänglichkeit auch eines Maharajalebens lässt
sich vortrefflich im Chattar Bilas-Garten am Ufer des
Kishor Sagar sinnieren, im dem die Herrscher ihre letzte
Ruhe gefunden haben. Beachtenswert sind die teilweise sehr
feinen Reliefs mit Götterbildnissen an den Zugängen.
Dargestellt sind u.a. Saravasti auf der Gans, der
Elefantengott Ganesh und Shiva auf seinem Bullen
Nandi. Kota war früher die Hauptstadt eines Staates
gleichen Namens, der aber mit der Unabhängigkeit Rajasthan
eingegliedert wurde. Heute ist Kota mit seinen 10,000,00
Einwohnern das Industriezentrum von Rajasthan
(Chemikalien), vor allem wegen der Elektrizitätswerke am
Chambal River. In Kotas Umgebung steht auch ein
Atomkraftwerk.
Praktische Hinweise
Das Fremdenverkehrsamt (Tourist Office) finden Sie im
Chambal Tourist Bungalow. Die Stadt erstreckt sich am
Ostufer des Chambal River. Der Bahnhof liegt sehr weit im
Norden, der Tourist Bungalow und der Busbahnhof dagegen im
Zentrum. Die Chambal Gardens, das Fort und den Staudamm
von Kota finden Sie im Süden.
Sehenswürdigkeiten
Fort :
Zwei
Museen gibt es im Fort: das Government Museum (geöffnet
von 10.00-17.00 Uhr, täglich außer freitags), das
aber nur von geringem Interesse ist, und das ganz
hervorragende Rao Madho Singh Museum (geöffnet täglich von
11.11-17.00 Uhr, außer freitags). Sie betreten es durch
ein Tor mit aufgerichteten Elefanten am oberen Ende,
ähnlich wie beim Fort in Bundi. Drinnen finden Sie Waffen,
Gewänder und Wandgemälde, die ebenfalls denen in Bundi
ähneln. Tatsächlich war Kota noch bis 1572 ein Teil von
Bundi.
Chambal Gardens : Diese Gärten sind ein beliebter Picknickplatz. Sie liegen
südlich des Forts bei Amar Niwas. In einem Teich tummeln
sich Krokodile. Auch Flamingos sind im und am See zu
finden und lassen sich erstaunlicherweise von ihren
Mitbewohnern gar nicht beeindrucken. Etwas flußaufwärts
von den Chambal Gardens ist bei Bhitariya Kund ein schöner
Badeplatz. Das Wasser des Chambal River ist hier
erstaunlich klar.
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Der Staudamm von
Kota (Kota Barrage) dient der Wasserkontrolle der Flusses und
versorgt durch Kanäle ein Bewässerungssystem. Er ermöglicht
außerdem die Überquerung des Flusses, wenn die Irish Bridge
bei Bundi mal wieder überflutet ist. Ein bisschen flußaufwärts
fließt der Chambal durch eine sehenswerte Schlucht.
Jag Mandir: Unweit des
Tourist Bungalow befindet sich dieses Wasserbecken mit einer
Insel in der Mitte, auf der ein Gebäude steht. Neben dem
Tourist Bungalow gibt es, kaum beachtet, auch einige
königliche Gräber.
Umgebung von Kota :
In Kotas
Umgebung gibt es allerlei Interessantes zu sehen. Bei Baroli,
40 km entfernt auf dem Weg nach Pratap Sagar, steht einer der
ältesten Tempelkomplexe von Rajasthan. Der Tempel stammt aus
dem 9. Jahrhundert. Viele seiner Skulpturen sind im Kota
Gouvernement Museum ausgestellt. Der Pratap Sagar Dam ist ein
weiterer Staudamm des Chambal River.Bie Jhaira Patan, 60 km
von Kota an de Straße nach Jhalawar, finden Sie die Ruinen
eines alten Surya oder Sonnentempels. Auch in Ramgarh gibt es
einige bemerkenswerte Tempel. Der Ort liegt 64 km entfernt und
ist über eine Jeepstraße zu erreichen. Nur 8 km außerhalb von
Kota überquert eine Brücke den Chambal, die von Colonel Tod
erbaut wurde, einem bedeutenden britischen Politiker und Autor
des Buches Annals and Antiquities of Rajasthan. Das Hotel Brij
Raj Bhawan Place wird vorwiegend von den recht seltenen –
Reisegruppen frequentiert. Der Palast hat nichts
Außergewöhnliches zu bieten. Dort gibt es nur einige
Wandgemälde mit Jagdszenen, eines von ihnen mit dem
Maharadscha von Kota bei der Elchjagd in Kanada.
Anreise
Kota ist durch Busse mit Bundi, mit Ajmer, mit Chittorgarh
(sechs Stunden Fahrt), mit Udaipur sowie mit Udaipur sowie mit
anderen Orten in Rajasthan verbunden. Wer weiter nach Madhya
Pradesh möchte, kann mit einem Bus nach Gwalior fahren (10-12
Stunden). Kota ist eine Haltestelle an der Bahnlinie
Bombay-Delhi (breite Spur).
Bundi
Abseits der üblichen Touristepfade liegt die malerische kleine
Stadt Bundi mit 150,000 Einwohnern, 142 km südöstlich von
Ajmer und nur 39 km westlich von Kota. Sie ist in ein enges
Tal eingebettet und wird von dem düsteren Fort Taragarh
überragt. Die Straße nach Bundi führt von der
gegenüberliegenden Talseite aus an die Stadt her an, so daß
Sie bereits bei der Anreise Einen schönen Blick auf Stadt und
Fort haben. Ein Hinweis besonderer Art: Bundi ist noch so
verträumt und wird noch von so wenigen Touristen besucht, daß
alles Sehenswerte hinter Schloß und Riegel ist. Wer sich in
dieser Stadt zum Beispiel die berühmten Wandgemälde im Palast
anschauen möchte, muß rechtzeitig tätig werden und ein wenig
Geduld aufbringen, um den Wächter dazu zu bringen, den Zugang
zu ermöglichen.
Praktische Hinweise
Die Busse
in Richtung Kota halten im östlichen Stadtteil, das ist der in
Richtung Kota. Da Unterkünfte in Bundi nur sehr begrenzt
verfügbar sind, empfiehlt es sich, die Fahrt für einen kurzen
Aufenthalt in Bundi zu unterbrechen und dann weiterzufahren.
Wenn Sie von der Bushaltestelle in Richtung Stadt weitergehen,
sehen Sie rechts schon das Fort Taragarh und den Palast
liegen. Bundi ist von einer Befestigungsmauer umgeben, durch
die vier Tore in die Stadt führen.
Sehenswürdigkeiten
Fort
Taragarh:
Dieses Fort, das 1372 erbaut wurde, erreichen Sie auf einer
sehr steilen Straße. Den Eingang bildet ein riesiges Tor,
geschmückt durch zwei hoch aufgerichtete Elefanten. Im Palast
können Sie sich dann die Chitrashala, die Bildergalerie mit
Wandgemälden, ansehen, auf denen Jagdszenen sowie historische
und religiöse Motive dargestellt sind, alle im Bundi-Stil. Von
den Schutzwällen des Forts haben Sie einen wunderschönen Blick
auf die Stadt. Direkt unter dem Fort sind die Pferdeställe
(Ratan Daulat).
Naval
Sagar:
Diesen rechteckigen, künstlichen See können Sie auch vom Fort
aus sehen. Inmitten des Sees steht ein Varuna-Tempel. Varuna
ist der Wassergott der Arier.
Weitere
Sehenswürdigkeiten:
Alles was sonst noch in Bundi sehenswert erscheint, liegt
außerhalb der Stadt und ist ohne Verkehrsmittel nicht zu
erreichen. Auch der moderne Palast in Phool Sagar mit dem
schönen künstlichen See und den umliegenden Gärten liegt
außerhalb der Stadt in Richtung Ajmer. Shikar Burj ist eine
kleine Jagdhütte und ein beliebter Picknickort für die
Bewohner von Bundi. Bei Krishna Bagh stehen einige
Ehrengrabmäler der Herrscher von Bundi. Ein anderer kleiner
Palast, der Sukh Niwas, liegt am Jait Sagar-See.
Unterkunft
Wie bereits erwähnt, sind die Unterkünfte in Bundi knapp und
außerdem von besonderer Art. Samt und sonders gehören sie den
Behörden, in denen Touristen nicht gern gesehen werden.
Anreise Und Nahverkehrsmittel
Etwa fünf Stunden dauert eine Fahrt von Ajmer bis Bundi. Von
Bundi aus ist es nur eine Stunde Fahrzeit bis Kota. Nach
Chittorgarh und Udaipur bestehen ebenfalls Busverbindungen. In
der Stadt können Sie wählen zwischen Laufen und dem Fahren mit
einer Tonga (Pferdewagen).
Ramgarh
Der etwa 90 km östlich von Kota liegende Band Deoratempel (10.
Jh.) ist bisher nur auf schwieriger Piste zu erreichen und
wird daher kaum besucht. Es handelt sich um ein
Shivaheiligtum, das mit seinem sternenfoermigen Grundriss und
der starken vertikalen und horizontalen Profilierung den
Bauten eines südindischen Stils ähnelt, jedoch mit den
zahlreichen Bändern an der Basis, dem zusätzlichen Fries und
den Lotosmotiven auch Einflüsse der westlichen Bautradition
erkennen lässt. Verglichen mit anderen Heiligtümern wirkt der
als Basrelief ausgefuehrte Figurenschmuck trotz technischer
Perfektion etwas steif und unbeholfen, um so besser gelungen
dagegen sind die aufwendig ornamentierten Saeulen des Mandapa
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