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Rajasthan Rundreisen |
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Kunsthandwerke in Rajasthan |
Rajasthan gilt als einer der reichsten Bundesstaaten Indiens wenn es
um Kunst und Kunsthandwerk geht. Schon die alten Fürsten und Könige
des einstigen Rajputen Reiches galten als große Kunstliebhaber und
förderten die Arbeiten und Fähigkeiten der lokalen Handwerker , die
von Holz- und Marmor Schnitzereien , über Weberei und Töpferei bis
hin zur Malerei reichten. Noch heute zeugen zahlreiche Paläste und
Tempel von den außerordentlichen Talenten und Fertigkeiten der
damaligen Künstler und versetzen Besucher aus aller Welt in Staunen.
Glücklicherweise wurden diese Fähigkeiten zumindest teilweise von
Generation zu Generation weiter getragen, so dass Rajasthan auch
heute noch eine Provinz ist, in der sich viele Menschen durch ihre
Kreativität sowie ihr künstlerisches und handwerkliches Können
auszeichnen
Egal
ob in den größeren Städten oder den entlegensten Wüstendörfern,
Kunst und Handwerk gehören zum Alltag der hiesigen Bevölkerung und
werden dementsprechend auch für Besucher vieler Ort sichtbar. Im
Prinzip kann man Rajasthan als einen einzigen bunten Kunstmarkt
sehen an dem alle Beteiligten Freude zu haben scheinen. Initiativen
der Regierung haben dazu beigetragen, dass sogar die Kunsthandwerker
aus den ländlichen Regionen eine Chance erhalten für die großen
Märkte der Metropolen bzw . sogar für den internationalen Bedarf zu
produzieren. Es ist dabei leider nicht von der Hand zu weisen, dass
die einstige Qualität vieler Produkte deutlich eingebüßt wurde. Dies
ist jedoch wiederum als logische Konsequenz dessen zu sehen, dass
eben nicht mehr nur für die Reichen und Adligen gemalt ,
geschnitzt, gewebt und getöpfert wird, sondern die enorme
touristische Nachfrage nach günstigen Souvenirs bedient werden muss.
Nichts
desto trotz hat Rajasthan sein künstlerisches Erbe weitgehend
bewahrt und so findet man nahezu an jeder Ecke wundervolle Textil –
und Stoffdruckarbeiten, wertvolle Schmuckstücke und fein
geschliffene (Halb) Edelsteine, reich bestickte Lederwaren sowie
weitere kunstvolle Produkte aus Holz, Elfenbein, Glas, Messing,
Silber und Gold. Zu den beleibtesten Produkten zählen außerdem
Antiquitäten, blaue Keramik, Teppiche, Möbel, Metallarbeiten,
Malereien , Marionetten und Terrakotta Töpfe.
Im
Folgenden finden Sie ein paar Informationen zu den einzelnen
Bereichen:
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Antiquitäten |
Obgleich Rajasthan und v.a. seine Dörfer lange Zeit eine reiche
Quelle für Antiquitäten Liebhaber darstellten, sind die meisten
Stücke mittlerweile an die großen Hotels gegangen oder wurden schon
zu Zeiten der Kolonialherrschaft nach Europa gebracht. Was Ihnen
heut zu Tage in Rajasthan als Antiquität angeboten wird, ist also
nicht zwangsläufig als solche zu betrachten. Es gibt in der Tat
unzählige Techniken um ein Möbelstück älter aussehen zu lassen als
es ist und sofern Sie keine wirklichen Experten sind, ist somit eher
davon abzuraten teure Stücke zu kaufen. Des Weiteren kann es bei der
Ausfuhr von „echten“ Antiquitäten am Flughafen zu Problemen kommen.
Achten Sie deshalb stets darauf entsprechende Zertifikate und
Unterlagen mit dem Kauf zu erhalten.
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Blaue
Keramik |
Die
Tradition der Blauen Keramik kommt ursprünglich gar nicht aus Indien
, sondern aus Persien. Nachdem der einstige Maharaja von Jaipur sich
einige persische Künstler an den Hofe geladen hatte, war er so
begeistert von deren Können, dass er kurzerhand eine Töpferschule
eröffnen lies.
Zerkleinertes Quarz , Bleicherde und Natriumsulfit bilden den
Rohstoff , der unter hohen Temperaturen erhitzt und anschließend in
die entsprechende Form (z.B. Kachel, Vase, Schüssel, Becher, Urne,
Türknauf etc.) gebracht wird. Traditionell folgte dann eine Bemalung
in verschiedenen Blautönen, mittlerweile findet man aber auch andere
Farben wie gelb, pink und grün.
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Teppiche |
Die Kunst der Teppichweberei hat in
Rajasthan eine lange, royale Tradition. In den alten Tagen wurden
die Teppiche speziell für königliche Paläste , entsprechend der
Größe des jeweiligen Raumes gewebt. Allerdings waren es erst die
Monguln die Weberei zu einer Kunst erhoben. Einige hervorragende
Beispiele können auch heute noch im Jaipur Palace Museum bestaunt
werden. Selbst in den Gefängnissen von Rajasthan wurden
Webstühle errichtet und die dort produzierten Stücke wurden als
sogenannte “Gefängnis Teppiche“ bekannt. Ursprünglich wurden
Weber aus Afghanistan nach Jaipur gebracht um der einheimischen
Bevölkerung ihr Handwerk beizubringen. Das ist auch der Grund warum
die von Hand geknüpften Teppiche aus Jaipur im Hinblick auf Design
und Muster stark den Perserteppichen ähneln. Es gibt Tausende von
Familien in ganz Rajasthan, die darauf spezialisiert sind ein
bestimmtes Design zu produzieren und dies mit wahrlicher Perfektion
vollbringen. Jaipur ist somit im Laufe der Zeit immer mehr zum
Teppichzentrum von Indien geworden und viele Exporteure haben Ihre
Hauptsitze hier errichtet. |
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Textilien |
Über
viele Jahrhunderte haben die Drucker Rajasthans ihr Können
perfektioniert verschiedene pflanzliche und minerale Farbstoffe so
zusammen zu mischen, dass ganze Paletten aufeinander abgestimmter
Farben entstanden. Diese wurden wiederum dazu benutzt Heimtextilien
und Kleidung zu bedrucken, wobei jede Region Rajasthans ihre eigenen
Designs, geometrischen Muster und Farbkombinationen entwickelte.
Darüber hinaus entstand auch die für Rajasthan charakteristische
Batik Technik, bei der die Stoffe zusammengelegt und mit Kordeln in
verschiedenen Bereiche abgeschnürt werden. Die einzelnen Bereiche
werden dann in unterschiedliche Farben getaucht, so dass ein buntes
Mosaikmuster (= Bandhani) entsteht. Diese Technik wird immer noch
gerne für das Färben von Saris und Odhnis benutzt. Noch immer gibt
es viel Orts sogenannte Färber auf den Märkten, denen man auch als
Tourist problemlos seine Kleidung zum umfärben anvertrauen kann. |
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Holzschnitzerei und Möbel |
Die Holzschnitzerei ist keine besonderes alte Tradition in
Rajasthan.
Sogar
bei offiziellen Empfängen an den royalen Höfen war es lange Zeit
üblich auf dem Teppichboden, bzw. später auch auf Matratzen zu
sitzen, die mit Kissen aufgewertet wurden. Die wenigen Holzmöbel die
es aus dieser Zeit gibt, sind jedoch von solcher Pracht , dass man
sie heute nur noch in den Museen der Provinz finden kann.. Da sich
diese Ausstellungsstücke besonders bei Touristen großer Beliebtheit
erfreuen, haben sich viele Handwerker darauf spezialisiert Möbel
herzustellen, die aussehen als wären Sie einem Jahrhunderte alten
Herrenhaus ( =Haveli) entsprungen. Dabei faszinieren tolle
Kombinationen aus Metall- und Holzteilen sowie die wundervollen
Schnitzarbeiten. Besonders beliebt sind reich verzierte Holzstühle
sowie diverse dekorative Figuren. Dabei wird entweder das günstige
Mangoholz, das langlebige und Termitenfreie Rohira Holz ( lokale
Holzart) oder das edle, wohlriechende Sandelholz zum Schnitzen
verwendet. Vor allem letzteres wird vorrangig für die Abbildung von
Gottheiten genutzt. Schnitzereien aus Elfenbein sind
glücklicherweise verboten worden und auch Ihr Erwerb wird rechtlich
geahndet. Alternativen bieten Marmorskulpturen sowie Figuren aus
Kamelknochen.
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Schmuck und Edelsteine |
Rajasthan
gehört zu den führenden Schmuck- und Edelstein Herstellern dieser
Welt.
Nirgendwo sonst wird wohl eine solche Vielzahl verschiedener
Edelsteine geschliffen und poliert wie hier. Es ist nicht
ungewöhnlich Geschäfte und Händler zu finden, deren Auslagen nur so
vor kostbaren Steinen funkeln und teilweise schwer vorstellbar, dass
es sich dabei tatsächlich um echte Steine handelt. Vom einfachen
Schmuckstein bis zum Diamanten, die Auswahl scheint schier
unbegrenzt. Besonders gängig sind aber die folgenden Stücke:
Aquamarin, Labradorit, Citrin, Onyx, Lapislazuli, Granat, Mondstein,
Carneline, Peridot, Crystal, Rosenquarz, Grüner Venturin und
Turmalin.
Selbst
Besucher, die eigentlich nicht geplant eine solche Anschaffung zu
machen , erliegen der Versuchung der vielen bunten Farben und
durchaus lukrativen Angebote. Besonders Rajasthans Hauptstadt Jaipur
ist durch ihre unzähligen Schmuckläden dafür prädestiniert.
Neben
in Silber und Gold gefaßten Steinen, gibt es z.B. auch viele Ketten
die aus puren Edelsteinen bestehen. Große Steine werden überdies
für Schnitzarbeiten genutzt. So wird aus einem Rosenquarz schon
einmal eine Elefantenskulptur oder eine Krishna Figur. Der Erfolg
von Jaipurs Schmuckhandel, lässt sich im wesentlichen auf die
handwerklichen Fertigkeiten der Bevölkerung zurückführen. So werden
die Steine zum Großteil immer noch von Hand geschliffen und poliert.
Die außergewöhnlichen Fingerfertigkeiten der Artisanen sorgen dabei
dafür, dass anders als bei der maschinellen Fertigung fast jeder
Teil des Rohsteins verarbeitet wird. Das immer noch niedrige
Gehaltslevel Indiens gewährleistet indes Wettbewerbsfähigkeit.
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Lederverarbeitung |
Die
Verarbeitung von Tierhäuten zu Leder wird wohl nirgendwo auf der
Welt so gewissenhaft praktiziert wie in Rajasthan. So werden die
Tiere nicht etwa für die Lederproduktion heran gezüchtet und getötet
sondern erst gehäutet nachdem sie eines natürlichen Todes gestorben
sind. Vor allem Kamelleder findet dabei in Rajasthan vielfältige
Verwendung für die Produktion von traditionellen Schuhen (Jotties),
Satteln, Taschen und Stuhlpolstern. Dabei werden alle
Verarbeitungsprozesse vom Schlagen über das Gerben und Färben bis
hin zum Vernähen und eventuellem Besticken von Hand erledigt. Was
vor allem hinsichtlich der ersten Arbeitsschritte erst grob und
primitiv erscheint, zeigt in der Vollendung der Lederwaren ein hohes
Maß an Kreativität und Perfektion.
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Metallkunst |
Die Handwerkskunst der Metallbearbeitung ist in erster Linie auf die
einstigen Rajputen Krieger zurück zu führen , die nicht nur großen
Wert auf die Funktionalität sondern auch auf das edle Aussehen ihrer
Waffen legten. In den Armeesammlungen der Museen von Jaipur, Jodhpur
und Birkaner findet man vielfältige Beispiele für die Kombination
aus Metall und anderen Materialien wie Holz und Elfenbein. Zudem
weisen die Waffen kostbare Verzierungen aus Gold , Silber und
Edelsteinen auf. Schon bald wurden diese dekorativen Elemente
aufgegriffen und im großen Stil in den Palästen umgesetzt.
Egal
ob Elefantenstatue, Nachbildung der örtlichen Arme oder auch nur
eine reich verzierte Tischplatte, das Metall-Handwerk war geboren
und erfreut sich bis heute großen Könnens.
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Steinmetzerei |
Wenn
es in den Wüstenregionen Rajasthan eine Sache zu Hauf gibt, so ist
das Stein. Von rosa, gelbem und roten Sandstein bis hin zu
exquisitem Marmor und Chlorite; Rajsthan verfügt über schier
unbegrenzte Steinvorkommen, die unter der Schirmherrschaft der
Rajputen Herrscher die Steinmetzer Kunst aufblühen ließen. Viele der
Steinmetze arbeiten auch heute noch mit solcher Behaglichkeit und
Präzisität, dass man meinen könnte Sie hätten Holz oder ein anderes
leicht nachgiebiges Material in Ihren Händen. Ob Marmorstatuen oder
Sandstein Figuren, in Jaipur und vielen anderen Orten Rajasthans
findet man eindrucksvolle Kunstwerke, die in viele Teile der Welt
exportiert werden. |
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Terrakotta |
Terrakotta blickt in Rajasthan auf eine lange Tradition zurück. Noch
heute verwenden die Frauen in vielen Dörfern Terrakotta Töpfe um das
Essen über dem offenen Feuer zu kochen. Darüber hinaus werden
Terrakotta sowie auch Tontöpfe für die Lagerung von Wasservorräten
genutzt, da die langsame Verdunstung durch den porösen Ton die Wärme
der Umgebung am Eindringen hindert und das Wasser somit auch bei den
heißen Temperaturen Rajasthans verhältnismäßig kühl bleibt.
Obgleich dieser Effekt nachlässt sobald die Poren gefüllt sind und
somit jeden Sommer ein neuer Topf benötigt wird. Die Terrakotta
Töpfe können in den unterschiedlichsten Größen und Ausführungen
erstanden werden. Gelten sie in den meisten Dörfern als einfache
Gebrauchsgegenstände, haben sie für viele Touristen einen äußerst
dekorativen Charakter und können demnach zunehmend in verschiedenen
Farben bzw. mit farbenfrohen Bemalungen gefunden werden. Die
Künstler von Uidapur haben das Terrakotta sogar zum Hauptmaterial
ihres Schaffens erkoren und nutzen es nunmehr um historische oder
religiöse Szenen und Figuren nachzubilden. |
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